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Welche Gefühle geben mir, uns, Kraft

Kate
Zitat von Jedi:
Kate, dass klingt für mich nach Todessehsucht ?
Doch in der Todessehnsucht steckt selten, dass es wahr ist, sonst würden Menschen,
die schon lange eine Todessehnsucht in sich tragen, nicht so lange noch leben - leben wollen.

Ist das ein Gefühl?

19.05.2021 15:06 • x 1 #76


N
@Kate , schöne Metapher, aber glaubst du wirklich, dass das alles ist? Wenn es so einfach wäre, warum tut man sich all dieses Leid an? Wegen der schönen Blumen, welche bereits morgen verwelken?
Aus meiner Sicht hat das Leben zwei Hauptaufgaben für uns. Die eine ist es, unseren Körper so lange als möglich aktiv zuhalten um unsere zweite Hauptaufgabe, unser Leid zu mindern.
Am Tag als die Nachricht kam, das mein Vater sterben wird, fing ich intensivst an, nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Die Neugierde über den Tod ließ auch mich zu Mittel greifen, über welche ich heute nur noch den Kopf schütteln kann. Über 20ig Jahre hinweg suchte ich danach, bis ich eines Tages einen Mann kennenlernte, der mir den Weg zeigte es herauszufinden. Ein simpler sowie einfacher Weg und doch langwierig und mit viel Zeit verbunden. Ich verbrachte einfach 30ig Tage von Morgens 4 bis Abends 22:00 Uhr in völliger Abgeschiedenheit damit, an nichts zu denken. Ich wollte so wenige Gedanken als möglich in mir erzeugen um zu erfahren was dann Geschieht, wenn wir nicht mehr bei Bewusstsein sind. Gibt es so etwas wie keine Gedanken und doch denken? Wenn ja, welche Gedanken wären das? Die Erfahrung daraus, welche ich machte, würden Seiten verschlingen und es würde nicht das wiedergeben, was ich erlebte und auch heute noch erlebe.

Um es auf den Punkt zu bringen: Stell dir vor, du bist in einem großen Raum mit einer Taschenlampe welche nur Punktuell das Beleuchtet, auf das du die Taschenlampe richtest. Du würdest von einem Schmetterling nur kleine Teile wahrnehme, aber niemals erfahren, dass du einen Schmetterling beleuchtet hast und schon gar nicht wie dieser Schmetterling in voller Gestalt aussieht. Du würdest nur winzige Teile erkennen und die würden für dich die große Welt bedeutet, oder besser ausgedrückt, die kleine Welt in welch ein jeder von uns Lebt. So stellt sich für mich unser Leben da.
Meine Erfahrung nach 20ig Tagen? Es schaltet jemand das Licht ein und du siehst plötzlich das Gesamtbild. Nicht nur den einen Schmetterling welchen du ein Leben lang beleuchtest, nein Tausende von Ihnen welche sich in farbenfroher Umgebung in der Unendlichkeit tummeln. Wenn man das Wort bedingungslose Liebe übersetzen müsste, dann würde es einen Bruchteil dessen wiedergeben, was dort zum Vorschein kam. Dass ich neugierig bin und Dinge gerne Analysiere weißt du zwischenzeitlich. Und das ich mich mit dem nicht zufriedengab was ich erfahren habe, kannst du dir auch Vorstellen. Ich verbrachte die restlichen 10 Tage damit mich darin zu vertiefen und tu es noch heute.

Kate, glaube mir eines. Es gibt da mehr als nur Dunkelheit und dich als winziges Licht. Du bist ein Teil von allem, eines Etwas für das wir noch keinen Namen erfunden haben, etwas das wir nie erklären können, aber irgendwann alle einmal erfahren werden. Licht ausknipsen geht nicht, denn es würde am Ende noch heller werden. Bis dorthin sollte, ein jeder seine Aufgaben so gut es geht erfüllen und jene sind einfach gehalten. Das Zauberwort heißt keine Angst haben und in Liebe leben. Man muss sich selber lieben um liebe geben zu können. Die Haltung ist Gleichmütigkeit, nicht bewerten, nicht beurteilen, Dinge Objektiv betrachten. Das Leben im Augenblick und im Bewusstsein der Vergänglichkeit leben.

Eines noch. Der Tod kommt immer nach dem Leben. Man braucht da nichts zu beschleunigen den das Leben ist rückblickend sehr kurz. Oder anders rum. Das Leben wäre nicht zu kurz, wenn man es einfach richtig leben würde.

19.05.2021 15:29 • x 3 #77


A


Hallo Pilsum,

Welche Gefühle geben mir, uns, Kraft

x 3#3


Jedi
Zitat von Kate:
Ist das ein Gefühl?

Das kann ich Dir nicht sagen, da ich selbst eine solche Todessehnsucht noch nicht erlebt hatte !

Was ich dazu nur berichten kann, entstammt Gesprächen mit Menschen, die solche Todessehnsucht
schon lange Zeit in sich tragen oder hatten u. die auch schon oft, vor ihrem Suizid gestanden sind.
Sie sagten mir, dass sich darin eine Verzweiflung ausdrückt, dass es für Sie keinen Ausweg
aus ihrem Leid zu geben scheint - das ihr Leiden, sich nur so lösen lässt,
aber auch eine Ambivalenz, einer Hoffnung, dass das Leben - ihr Leben irgendwie doch einen Sinn hat.
Diese Ambivalenz kennzeichnet ihre ganze innere Zerrissenheit.
So steht dieses hin u. her dann dafür, dass sie auf der Brücke stehen u. dann doch nicht springen u.
das diese Szenen oft im Kopf abggespielt wird u. diese Szenen folgen immer wieder aufs neue.
Mal ist es besser, weniger Drama - mal deutlich Hoffnungsloser.
Manche meinten auch, es wäre, als würde man sich eine letzte Patrone aufheben,
auch wenn sie villt. nie zum Einsatz kommt, aber sie diente irgendeiner Versicherung,
die man noch in der Rückhand behält.
Sie unterschieden auch, zwischen Todessehnsucht u. suizidaler Absicht - hatte ich so noch nie betrachtet !

19.05.2021 16:11 • x 2 #78


Kate
Ist es für Dich ok, wenn ich diesen zugegeben sehr wertvollen Beitrag in das neue Thema schiebe?
Das wäre ein super Einstieg für mehr Verständnis der Sache

19.05.2021 16:13 • #79


Jedi
Zitat von Kate:
Ist es für Dich ok, wenn ich diesen zugegeben sehr wertvollen Beitrag in das neue Thema schiebe?
Das wäre ein super Einstieg für mehr Verständnis der Sache

Natürlich, mach damit, was Du für sinnvoll erachtest !

19.05.2021 16:17 • x 1 #80


Kate
Zitat von Jedi:
Natürlich, mach damit, was Du für sinnvoll erachtest !

Okaaaaay....
oh Du meinst den Beitrag?

19.05.2021 16:18 • #81


Kate
@Nottolate wo warst Du die 20 Tage.
Dein Beitrag interessiert mich gerade brennend, ich habe ihn jetzt mehrmals gelesen.

19.05.2021 16:48 • #82


N
@Kate wo ich war? einfach in mir. Der Ort war mein Zuhause. Ich hab einfach eine persönliche Erfahrung gemacht die mir zeigte, das wir zwei Gedächtnisse haben müssten. Das eine könnten wir als Irdisches bezeichnen, das Zweite als universelles. Verbunden sind beide über eine Schnittstelle die jedoch aufgrund unserer ständigen Bewusstseinsgedanken nur auf der irdischen Seite funktioniert. Sobald man sich seiner irdischen Gedanken entledigt kommen die universellen zum Vorschein.

20.05.2021 07:53 • x 2 #83


Pilsum
Zitat von Nottolate:
Das Zauberwort heißt keine Angst haben und in Liebe leben. Man muss sich selber lieben um liebe geben zu können.


Dem stimme ich zu. Keine oder besser gesagt weniger Angst haben, ist ein wesentlicher Baustein
um zufriedener zu leben.

Zitat von Nottolate:
Aus meiner Sicht hat das Leben zwei Hauptaufgaben für uns. Die eine ist es, unseren Körper so lange als möglich aktiv zuhalten um unsere zweite Hauptaufgabe, unser Leid zu mindern.


Aus meiner Sicht hat unser Leben den Sinn, dass wir uns in der Welt bewegen können. Wie Du im
folgenden Text beschreibst, sehen wir immer nur Teilbereiche des großen gesamten Lebens.
Unseren Körper haben wir, damit wir unseren Kopf mit Energie versorgen können. Und unseren
Körper haben wir auch, damit wir verschiedene Blickrichtungen einnehmen können. Das hilft
uns dann, das große Ganze ein wenig besser zu erahnen. So richtig verstehen können, werden wir es sicher nie.


Zitat von Nottolate:
Stell dir vor, du bist in einem großen Raum mit einer Taschenlampe welche nur Punktuell das Beleuchtet, auf das du die Taschenlampe richtest. Du würdest von einem Schmetterling nur kleine Teile wahrnehme, aber niemals erfahren, dass du einen Schmetterling beleuchtet hast und schon gar nicht wie dieser Schmetterling in voller Gestalt aussieht. Du würdest nur winzige Teile erkennen und die würden für dich die große Welt bedeutet, oder besser ausgedrückt, die kleine Welt in welch ein jeder von uns Lebt. So stellt sich für mich unser Leben da.
Meine Erfahrung nach 20ig Tagen? Es schaltet jemand das Licht ein und du siehst plötzlich das Gesamtbild. Nicht nur den einen Schmetterling welchen du ein Leben lang beleuchtest, nein Tausende von Ihnen welche sich in farbenfroher Umgebung in der Unendlichkeit tummeln.


Deine Beschreibung gefällt mir sehr gut.
Seit Jahren versuche ich, mit meiner Taschenlampe immer weitere Bereiche zu beleuchten.
Inzwischen bin ich davon überzeugt, das Gesamtbild unseres Lebens ist eher harmonisch.
Leider liegen die harmonischen Teile nicht genau nebeneinander sortiert. Sie sind verstreut und
deshalb dauert es, bis man sie finden und benutzen kann.
Ist es nicht eine Hauptaufgabe unseres Kopfes Harmonie und Frieden zu erzeugen?
Wenn ja, dann sollten wir immer weitere Bereiche des Lebens ausleuchten, um die
schönen Bereiche zu finden und zu benutzen.

24.05.2021 10:43 • x 2 #84


A


Hallo Pilsum,

x 4#10


E
Mir hat es immer wieder geholfen, zu wissen, dass ich es in der Vergangenheit geschafft habe, aus depressiven Episoden auch wieder raus gekommen zu sein. Der Glaube versetzt Berge und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Von dem her bin ich in meiner Grundeinstellung ganz gut aufgestellt auch wenn ich meine Probleme als sehr vielschichtig und belastend wahrnehme.

26.07.2023 09:06 • x 4 #85

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