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Wer hat Erfahrung damit?

S
Liebe Leser,
gerne würde ich wissen, ob jemand ähnliche Symptome wie ich habe. Ich habe viel durchgemacht in meinem Leben, aber das schlimmste war der Suizid meiner 15jährigen Tochter vor 5 Jahren. Danach bin ich verständlicherweise erst mal in ein tiefes Loch gefallen, habe mich komplett sozial isoliert usw. Seit etwa einem Jahr geht es mir aber relativ gut. Ich habe wieder viele Kontakte aufgebaut und kann wieder leben. Was mir aber Sorgen macht ist, dass ich immer wieder in ein Tief verfalle. Das ist soweit sicher normal in meiner Situation aber die Abstände werden immer größer wobei das Tief gefühlt proportional zur Ruhephase schlimmer wird. Also je länger es mir gut geht desto schlimmer wird das Tief. Ich habe mich dann sehr schlecht unter Kontrolle. In der Ruhephase bin ich dann so gegen Ende extrem euphorisch. Und dann weiß ich auch schon, dass bald ein extremes Tief folgt. Wer kennt ähnliches und kann mir sagen, ob sich das auch wieder legt bzw. eine normale Erscheinung ist. Vielen Dank für Eure Antworten

08.09.2021 20:54 • x 2 #1


Daywalker1310
Hallo liebe sanja

Zuerst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum und ich hoffe sehr, das du hier gute Mitleser/Zuhörer finden wirst.

Dein persönlicher Verlust tut mir sehr leid. Kein Elternteil sollte sein Kind zu G.rabe tragen müssen. Ich kann und mag mir gar nicht vorstellen, wenn mein Sohn.. nein nein nein...

Zu deiner Frage: Eine ähnliche Situation habe ich nicht erlebt, aber mir ist da etwas aufgefallen, was vielleicht mit ein Grund für dieses Auf und Ab sein könnte. Du schreibst, du hast dich danach komplett isoliert, soziale Kontakte gebrochen etc.
Und dann schreibst du weiter, das du vor einem Jahr wieder angefangen hast zu leben. Hast du diese Entscheidung bewusst getroffen, oder hat es sich einfach so ergeben?.. Ich frage deswegen, weil 5 Jahre für so ein Erlebnis ist verdammt wenig Zeit. Ich kann mich nie so gut ausdrücken, aber die Frage könnte auch lauten Hast du dir selbst wieder erlaubt, zu leben, oder hast du unterbewusst vielleicht doch noch das Gefühl, das eigentlich nicht zu dürfen?
Wie sieht es mit therapeutischer Anbindung aus? Gab oder gibt es da was?

Ich schicke dir fürs erste ganz liebe Grüße, viel kraft und die Hoffnung, das wir dir hier ein Stück weit helfen können..

LG

08.09.2021 22:10 • x 2 #2


S
Vielen lieben Dank für die Antwort. Ich weiß, wie es gemeint ist und es hat mir gleich die Möglichkeit gegeben zu reflektieren. Wenn ich so darüber nachdenke, sehe ich das auch so. Die Zeit zum Verarbeiten war zu kurz. Aber da ich noch weitere Kinder habe musste ich in dieser schweren Zeit sehr schnell funktionieren. Das habe ich auch trotz der Trauer. Nur war das nicht Leben. Letztes Jahr habe ich angefangen, das Ganze auszublenden, wieder Spaß zu haben und mich richtig in meine Arbeit gekniet. Ich glaube ich bin ein Meister des Verdrängens. Aber wie schon gesagt, dann kommt plötzlich, und das von einer Minute zur anderen, alles schlagartig wieder. Dazwischen denke ich natürlich auch jeden Tag mehrmals am Tag an sie. Aber da halte ich es aus. Nur beim Tief ist es kaum auszuhalten. Ich habe noch keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen. Wahrscheinlich wegen einer Mischung aus Angst und weil ich sehr wenig Zeit habe. Letzteres ist meine Ausrede. Und bisher habe ich immer alles selbst mit mir bereinigt. Es tut gut, sich das von der Seele zu schreiben. Vielen Dank!
Liebe Grüße

09.09.2021 20:32 • #3

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