Widerspruchsbegründung formulieren, was muss rein?

Hallo,

die Begründungsfrist ist keine harte gesetzliche Frist, sie muß ggfs. auch vom Versorgungsamt verlängert werden.
In welchem Bundesland wohnst du denn?
war die Akteneinsicht denn vollständig? hast Du auch den gutachterlichen Einzelbewertungsbogen bekommen? Hast du auch alle Anschreiben des Versorgungsamtes an die Ärzte mit den jeweiligen Beweisfragen bekommen?

Hallo,

die Widerspruchsfrist spielt keine Rolle mehr. Mit Zusendung der Akten hat eine völlig neue Frist zur Begründung begonnen, die mindestens 4 Wochen betragen muß. Das ist die von mir erwähnte weiche Frist, die auch zwingend verlängert werden muß.

Du mußt bei der WS-Begründung nicht zwingend auf die Berichte warten. Du kannst auf die Berichte verweisen, das Versorgungsamt muß dann ggfs. diese Berichte selbst einholen.

Du mußt vor der Begründung anhand der Akten erst einmal prüfen, ob alle im Antrag geltend gemachten oder von Ärzten evtl. zusätzlich angegebenen Funktionseinschränkungen überhaupt aufgeklärt und bewertet wurden. Da aber Hessen noch eine traditionelle, eigene Versorgungsverwaltung hat, sind hier formale Fehler seltener als in Ba-Wü oder NRW.

Im zweiten Schriit mußt Du anhand der Versorgungsmedizinverordnung
schwerbehinderung-und-grad-der-behinderung-tipps-t1774.html
die gutachterlichen Einzelbewertungen prüfen.

Diejenigen Einzelbewertungen, die aus deiner Sicht zu gering sind, mußt Du dann in der Widerspruchsbegründung einzeln aufführen und Deine persönliche Einschätzung mit konkretem GdB angeben.
Am Schluß mußt Du einen Gesamt-GdB verlangen, der mindestens 50 sein sollte.

Unabhängig davon solltest Du Dich unbedingt um Rechtsschutz im Sozialrecht, sei es bei einem Sozialverband wie dem VdK (aus meiner Sicht weniger empfehlenswert), Gewerkschaft oder private RSV.