Lampenmann
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mir ist gestern etwas sehr unschönes passiert. Ich habe Leute, mit denen ich darüber reden kann, aber ich wollte es hier auch nochmal einstellen, weil ihr besser in der Thematik drinsteckt.
Mir hat eine Freundin, die ich zu meinen vier engsten Freunden zählte, die Freundschaft gekündigt. Sie will mich nicht mehr treffen, nicht mehr mit mir telefonieren und keine E-Mail-Verkehr mehr. Nur Small-Talk, wenn wir uns z.B. bei einer Party von gemeinsamen Freunden begegnen, wäre noch o.k.
Die Begründung: es ist ihr unangenehm geworden, mit mir zu reden, weil ich oft verschlossen bin und sich unsere Gespräche hauptsächlich um ihre Themen drehten. Und sie hätte viele neue Dinge in ihrem Leben angefangen und ich passe da jetzt nicht mehr so rein (wobei ich das für fadenscheinig halte, weil das eine blödsinnig Begründung ist, die Hauptpunkt ist wohl der erste).
Das stimmt auch bis zu einem gewissen Maß. Mir ist das Problem mit der Verschlossenheit bewusst, das war nicht nur bei ihr so, das ist auch bei anderen Leuten so und liegt in meinen Depressionen und der Unsicherheit durch ein schwaches Selbstbewusstsein begründet.
Sie hatte mich eigentlich schon das letzte halbe Jahr behandelt, als würde sie mir am liebsten aus dem Weg gehen, aber ich hab' bis gestern nie so recht gewusst warum. Ich hatte dann irgenwann ihre Reserviertheit nicht mehr thematisiert, um sie nicht noch mehr zu nerven, und dachte, lass sie mal ein Weile
in Ruhe, unsere Freundschaft ist stark genug, dass sie irgendwann von selbst wieder auf mich zukommt.
Leider hat sich das als Irrtum erwiesen.
Dass diese Freundschaft weggebrochen ist, hat mein Selbstbewusstsein zusätzlich stark erschüttert. Ich hatte immer Kraft aus dieser Freundschaft gewonnen, und jetzt werde ich abgelegt wie ein altes Kleidungsstück, dass nicht mehr passt. Und ich habe sowieso nicht allzuviele Freundschaften, diese Sache treibt mich jetzt ein gutes Stück weiter in die soziale Isolation.
Das Problem liegt zum Teil wirklich bei mir, weil ich ganz einfach Schwierigkeiten mit meine sozialen Fähigkeiten habe. Andererseits will ich auch nicht schon wieder die ganze Schuld bei mir suchen.
Die Art und Weise, wie sie mich abserviert hat, ist kaltherzig und egoistisch und macht mich wütend.
Und ich habe Bedenken, dass ich wirklich nicht in der Lage bin, Freundschaften zu führen. Wenn schon so eine lange (8 Jahre) und gute Freundschaft (was sie wohl im Nachhinein betrachtet dann doch nicht war) nicht hält, was dann?
Wie kann man mit so einem Schlag umgehen, wenn einer der wichtigsten Menschen die Freundschaft als wertlos geworden wegwirft?
Lampi