Hallo @lilie23,
deine Therapeutin hat im Prinzip recht; die Antidepressiva sorgen dafür, dass du ausgeglichener bist und mehr Antrieb hast.
Denn erst dann ist es dir möglich, das in der Therapie gelernte im Alltag umzusetzen.
Hast du deine Therapeutin mal auf das Johanniskraut angesprochen? Was hält sie davon?
Meines Wissens wird bei einer mittelschweren Depression ein Antidressiva verordnet. Du kannst es aber durchaus auch erst einmal mit Johanniskraut versuchen. Es kann aber einige Wochen dauern, bis du eine Wirkung spürst.
Mir selbst hat es zeitweise ganz gut geholfen. Wichtig ist, dass du ein hochdosiertes Präparat aus der Apotheke nimmst. Die Dinger, die man in den Dro. frei verkäuflich sind, sind zu niedrig dosiert.
Hochdosiertes Johanniskraut kann dir dein Arzt verschreiben.
Wichtig ist, dass du es auf keinen Fall zusammen mit einem SSRI verwenden darfst.
Außerdem erhöht das Johanniskraut die Lichtempfindlichkeit der Haut, was aber um diese Jahreszeit kein Problem sein sollte.
Ansonsten im Sommer die pralle Sonne meiden und immer einen hohen Lichtschutzfaktor verwenden.
Johanniskraut kann zudem die Wirkung der Anti-Baby-Pille herabsetzen; also in der Liebe immer an eine zusätzliche Verhütung denken!
Zum Antidepressiva:
Ich habe Erfahrungen mit Citalopram und Sertralin.
Beides wird langsam eingeschlichen. Dein Arzt kann dich dazu beraten.
Beim Citalopram war mir anfangs etwas schwummerig, das verging aber schnell und war nach zwei, drei Tagen vorbei.
Ansonsten hatte ich beim Citalopram keine Nebenwirkungen und es ging mir lange Zeit gut damit.
Irgendwann habe ich es immer öfter vergessen, und da es mir weiterhin gut ging, dann ganz weggelassen.
Bei der nächsten depressiven Episode hat mir mein Arzt Sertralin empfohlen.
Meine Tochter nimmt dieses Präparat schon seit Längerem und kommt damit gut zurecht. Von daher hatte ich keine Bedenken. Ich bin mit 25mg gestartet und habe dann auf 50mg erhöht. Anfangs war ich oft leicht benommen und sehr müde.
Das besserte sich nach ungefähr drei Wochen. Ich wurde ausgeglichener und hatte mehr Power.
Durch viel Arbeitsstress und der Corona-Situation bin ich im letzten November in eine schwere Erschöpfung geraten.
Seitdem nehme ich 75mg Sertralin, bin krankgeschrieben und komme ganz langsam wieder auf die Beine.
Das Sertralin hilft mir, bremst allerdings leider meine Libido aus.
Darum überlege ich nun, es wieder zu reduzieren und dann, wenn es mir wieder gut geht, auf Johanniskraut umzusteigen.
SSRI belasten die Leber. Man sollte also regelmäßig die Leberwerte checken lassen.
Ich selbst nehme ein pflanzliches Präparat zur Unterstützung der Leber (Marianon), empfohlen von meiner Heilpraktikerin.
Damit gehts meiner Leber gut.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.
Liebe Grüße
Greta
07.01.2021 15:20 •
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