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Wie kann ich wieder glücklich werden?

C
Ich weiß momentan einfach nicht weiter oder wo ich überhaupt anfangen soll.
Es ist nicht einfach da gewesen, sodass ich es einfach bemerkt hätte. Erst als ich in der letzten Woche einen Tag hatte, an dem ich bis Nachmittags nicht aus dem Bett kam, wusste ich dass nun endgültig was nicht stimmt. Ich würde sagen seit dem letzten Jahr geht bei mir gefühlt alles den Bach runter. Ich habe aus Gutherzigkeit einen Freund eines Freundes bei mir übernachten lassen für einige Zeit, da er mir weiß gemacht hat er wäre überfallen worden und all seine Sachen gestohlen. Zudem hätte der Vermieter auch unrechtmäßig seine Wohnung geräumt (in dieser war ich zuvor bereits mal drin). Als Dank für meine Gutherzigkeit ist mein kompletter harter Alk. sowie mein gesamter Familienschmuck verschwunden. Dies hab ich aber erst gemerkt nachdem er meine Wohnung verwüstet und mein Fenster eingeschlagen hat.

Eine Woche später habe ich in einer Nacht und Nebelaktion all meine Sachen gepackt und bin ausgezogen. Ich habe ihn noch einige Wochen im Blick behalten, weil ich gehofft habe dass die Polizei ihn weg sperren würde, wenn sie nur wüssten wo er ist. Doch Fehlalarm. Unzählige Polizei-, Gerichts- und Staatsanwaltschaftsbriefe sowie mehrere Monate später erfuhr ich, dass Wohnungslosen keine Haftbefehle zugestellt werden können und alle Anzeigen fallen gelassen werden.

Der Typ ist noch mehrmals an meinem Haus gewesen und hat mir persönliche Nachrichten sowie leere Medikamentenpackungen da gelassen. Ich fühlte mich verfolgt und nahm eine neue Gestalt an. Meine langen Naturbraunen Haare wurden zu einem platinblonden Bob und ich lief nur noch mit Hüten und Klamotten von anderen Menschen herum. Ich bekam Panikattacken unter anderem wenn ich im dunklen allein umherlief und fühlte mich ständig verfolgt.

Ich hatte mich vorher einige Male mit jemandem getroffen, der natürlich sofort da war als er hörte was passiert ist. Zwischen uns fing es danach an ernster zu werden, bzw. wollte ich mich einfach mal wieder gut fühlen nicht so voller Angst und Selbstzweifel. Ich fühlte mich auch besser dadurch. Er fragte mich öfter was denn nun mit uns sei und ich sagte ihm, dass ich mich nicht bereit für eine Beziehung fühle. Er fragte jedoch so oft nach, dass ich mich schlecht fühlte ihn immer abzuweisen und so fing ich nach einigen Wochen doch eine Beziehung mit Ihm an. Da ich nun ohne Wohnung da stand, kam mir das ganze auch eigentlich ganz recht. Ich hatte jedoch die ganze Zeit mein Ziel vor Augen: wieder mein eigenes Leben führen und wieder Ich Selbst werden!
Doch irgendwie verstrich Woche um Woche. Etwa 3 1/2 Monaten hatte ich es endlich geschafft eine neue eigene Wohnung zu finden. Mein Freund klammerte sehr an mir und wollte eigentlich gar nicht, dass ich wieder bei Ihm ausziehe. Ich erklärte, dass ich mich für meine Uniprüfungen vorbereiten muss und wir uns nur noch am Wochenende sehen würden. Damit war er offensichtlich nicht so einverstanden, denn er überredete und drängte mich immer wieder dazu ihn öfter zu sehen und bei ihm zu bleiben. So verstrich wieder Woche um Woche.
Zu allem Übel erkrankte meine Großmutter im letzten November auch noch schwer, sodass sie erst einer Amputation unterzogen wurde, einen Monat lang und höllischen Schmerzen war und nun vor 2 Wochen verstorben ist. Sie war wie eine zweite Mutter für mich und das ganze hat mich unglaublich mitgenommen.
Nach Weihnachten habe ich angefangen meinen „nur am Wochenende sehen“ Wunsch durchzuführen. Das gab eine Menge Streit und Stress den ich wenig gebrauchen konnte. Das mit meiner Oma kam noch erschwerend hinzu.
Letzte Woche hat mein Freund mir durch die Blume gesagt ich sei schuld daran, dass er depressiv geworden ist.
Ich fühle mich einfach so überrollt vom Leben. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. Ich würde am liebsten nur noch weinen und mich zuhause einsperren. Ich bin eigentlich ein so fröhlicher Mensch, dass mich die Leute immer an meinem Lachen schon aus der Ferne erkennen. Jetzt fühle ich mich nicht mehr nach Lachen. Gar nicht mehr. Eigentlich fühle ich momentan gar keine positiven Gefühle nur Schmerz und Traurigkeit. Ich weiß eigentlich schon seit letztem Jahr, dass ich Hilfe bräuchte wegen allem was mir passiert ist doch irgendwas in mir wehrt sich noch dagegen.
Ich komme morgens nicht mehr aus dem Bett, ich habe keinen richtigen Hunger mehr und ich empfinde keine richtige Freude mehr an den Dingen die ich eigentlich liebe. Ich erwische mich selbst dabei wie ich mich in Liebesfilme flüchte anstatt meinen Verpflichtungen nach zu gehen. Meine Klausuren warten noch darauf, dass ich anfange für sie zu lernen doch ich finde irgendwie keinen Anfang. Ich möchte nicht schon wieder meine Prüfungen verhauen, da ich wegen des Einbruchs im letzten Sommer schon nur eine Prüfung geschafft habe.
Ich fühle mich als ob ich allen was vorspielen würde. Vielleicht sogar mir selbst. Nur eine Rolle in einem Film und ich hoffe auf das Ende. Ich würde so gern in ein anderes Land reisen und meinem Leben hier entkommen. Am liebsten irgendwo hin wo es warm ist. Ich habe das Gefühl für niemanden genug zu sein. Immer fehlt etwas, nur ich kann nicht erkennen was es ist.
Ich würde so gerne etwas ändern um wieder ich selbst zu sein, doch ich kann mich nicht entscheiden was es sein soll. Was ist es was mich jetzt so anders macht als vorher? Wie kann ich wieder Glücklich werden? Und wie werde ich wieder der Glückspilz der ich war? Ich würde so gern mein negatives Karma los werden.
Heute war ich beim Autofahren so vertieft in meine Gedanken, dass ich beim Griff nach meiner Cola aus Versehen in die Leitplanke gefahren bin und nun die komplette Seite meines Autos zerkratzt und verbeult ist.
Ich weiß nicht einmal ob es mir hilft hier etwas darüber zu schreiben, doch es wurde mir empfohlen und ich dachte mir warum eigentlich nicht. Ich weiß nicht ob ihr mir Empfehlungen geben könnt was ich machen oder ändern könnte oder Ähnliches?
Ein Freund meinte Vitamin D und ein neues Hobby würden alles wieder ins Lot bringen. ist da was dran?
ich danke euch im Voraus und entschuldigt diesen ultralangen Beitrag ich wüsste nur nicht was vielleicht relevant ist und was nicht.

25.01.2024 23:31 • x 1 #1


Fritz
Hi CookieC
Erstmal willkommen.
Ich habe dass Gefühl, dass deine Persönlichkeit verstärkt werden muss.
Außerdem musst du eine Depression und verschiedene Ängste aushalten.
Wenn du durch die Depression am Boden bist, entstehen viele komische Sachen und du glaubst, alles verkehrt zu machen.
Wenn die Depression vorbei ist, (Medikamente, Therapie usw.) wirst du wieder stärker und es gelingt dir wieder vieles.
Von Heute auf Morgen wird sich aber nichts verändern, das dauert schon.
Also Mut, Kraft, gute Gespräche, Geduld und wieder Geduld.
Das ist meine Meinung.
Servus

26.01.2024 09:21 • x 1 #2


A


Hallo CookieC,

Wie kann ich wieder glücklich werden?

x 3#3


Alexandra2
Liebe CookieC,
herzlich Willkommen.
Die von Dir beschriebene Situation kenne ich in ähnlicher Weise selbst. Und ich dachte, daß Du das Recht hast Dich ausschließlich für Dein Wohlbefinden zu entscheiden. Dein Ziel ist das Studium gut zu schaffen und nicht, fremdgelebt zu werden von anderen Personen. Es ist ganz allein Deine Entscheidung, wo und mit wem Du leben möchtest. Ein wackeliges Nein wird immer Menschen auf den Plan rufen, die Dich ausnutzen. Diese leben von Deiner Energie, saugen Dich aus, wenn Du es zulässt.
Alles, was Dich stärkt, Therapie/ Medikamente, um Deinen Weg wieder zu finden und zu gehen, wäre angebracht. Du bist es Wert, wieder der wichtigste Mensch in Deinem Leben zu sein/ zu werden. Wie heißt es so schön wenn jeder an sich denkt, ist allen geholfen...
Eine Tagesklinik ist eine gute Möglichkeit, wieder Zugang zu sich zu finden und andere Verhaltensweisen zu entwickeln, dort lernt man viel über Depressionen/ Auslöser, unbewusste Verstärker etc.
Sprich mit Deinem Hausarzt über Dein Befinden, suche Dir einen Psychiater (die oft im Blick haben, wie schlimm es ist), suche einen Therapeuten, all das zusammen kann sehr gut helfen, wieder klar zu sehen. Vitamin D kann auch nützen. Und ein Hobby/ Wunsch wird in Deinem Inneren auftauchen, sobald Du wieder mehr Energie hast.
Und bitte: entschuldige Dich (nicht mehr), Deine Beiträge sind so lang, wie Du es möchtest.
Liebe Grüße Alexandra

26.01.2024 10:18 • x 3 #3


Nuance
Es ist in keinem Fall falsch, gegen Ende des Winters Vitamin D einzunehmen.
Immer mit etwas Fett und Magnesium. Vitamin K2 wäre auch nicht schlecht - ist in Deinem Alter vielleicht noch nicht so wichtig (Osteoporose).

Interessant zu lesen, dass Du früher wirklich fröhlich warst - ein anderer Mensch. Wirklich fröhlich war ich nicht, denke ich.
Ich habe keinen wirklichen Ratschlag.
Natürlich können Psychotherapien helfen. Man kann es medikamentös versuchen. Letzteres ist nicht risikolos. Bei Männern oft irreversible erektile Dysfunktion und bei Frauen Taubheit im Genitalbereich. Man sollte es wissen. Ich frage mich oft, wie s Männern geht, die Antidepressivas ursprünglich wegen leichter Verstimmungen eingenommen haben, denen das passiert...

Da Du ja mal fröhlich warst, würde ich versuchen, mein Leben selbst zu analysieren. Vieles spricht dafür, dass es Ereignisse im Leben waren.
Das mit diesem Typen in Deiner Wohnung - ich stelle mir das extrem schlimm vor.
Und S. aus Mitleid? S., obwohl man keinen möchte. Hmm - wenn das nicht noch schlimmer ist.
Ist es nicht doch eine Einwilligung in die eigene Vergewaltigung?
Mich würde es ganz kaputt machen - das ist sicher.
Meine Güte - und Männer, die selbst am irgendwie - psychisch - erzwungenen S. Spaß haben...

Im deprimierten Zustand verliert man oft die seelischen Konturen: Man kann schlechter Entscheidungen treffen, läßt sich leichter von Außen beeinflussen...

Und diese Suche nach Gründen. Es gibt vielleicht welche - es muss aber keine geben...

Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du da raus kommst!

26.01.2024 12:54 • #4


bones
Nun ich Brauch eigentlich nix groß noch was zu ergänzen. Hier wurden einige bspl genannt, die ich gut finde.

Aber was ich dir noch mitgeben kann, da ein Freund von dir meint, mit Vitamin D und Hobby, dann klappt das ach wieder. So ist es nicht korrekt. Vitamine unanbängig welche nun, ist nur notwendig wenn du ein Mangel hast. Wenn du zb genügend Vitamin D hast, ist es nicht notwendig noch zusätzlich Vitamin D zu sich zunehmen. Den Spiegel kann man bestimmen lassen. Hobby wirkt natürlich immer positiv aus. Hast du denn irgendwas, wo du spaß haben könntest? Ich rate auch erstmal ein Psychotherapie zu machen eher man mit Medis versucht. Auch Sport könnte dir gutes tun. Da würde ich erstmal anfangen.

27.01.2024 12:49 • #5


Nuance
Nicht wirklich günstig ist, dass Dein Freund Dir die Schuld daran gibt, depressiv geworden zu sein.
Was genau soll ihn depressiv gemacht haben?
Dein Auszug, das Sehen nur am WE oder weniger bis gar kein S.?
Und ist er überhaupt depressiv oder eben nur frustriert, wütend und enttäuscht.

Es ist sicherlich nicht einfach abgewiesen zu werden oder jemand anderen abzuweisen.
Irgendwie finde ich den Umgang, den vor allem Männer mit S. haben für sehr problematisch.
Man kann nicht davon ausgehen, dass Menschen einen gleich starken S. haben. Und selbst Wikipedia räumt ein, dass er bei Frauen schwächer ist.
Es ist letztlich egoistisch und rücksichtslos, diesen Trieb mit (seelischer/körperlicher) Gewalt durchsetzen zu wollen.
Und zu glauben, anderen vormachen zu wollen, man brauche ihn für die seelische Gesundheit.

Die Gesellschaft scheint immer noch von Männern bestimmt zu sein. S. wird überbewertet.
Der Druck für Frauen, die annehmen müssen, auch einen starken Trieb haben zu müssen.
Und wenn heutzutage - hoffentlich - gesellschaftlich nicht mehr in den Köpfen ist: Der Mann bringt das Geld nach Hause, dafür muss die Frau jederzeit bereit sein - so entsteht dieser Druck bei Partnerschaften, in denen die Frau finanziell abhängig ist, eben trotzdem. Unsichtbar, hinter verschlossenen Türen. Welche Frau würde damit an die Öffentlichkeit gehen? Sie landet wohl eher beim Psychiater mit Schweigepflicht.

S. bleibt ureigene Angelegenheit - positiv wie negativ. Zudem kann man selbst Hand anlegen.
Im Grunde ist jedes noch so kleine Maß an Druck Machtmissbrauch.

Du brauchtest eine Wohnung, bekamst Unterschlupf und dafür wollte/will er eine Gegenleistung.
Und der Tipp mit Vitamin D/Hobby - die in diesem Tipp enthaltenen altruistischen Anteile dürften gering sein.

Wie die meisten durchschnittlichen Männer ohne Psychologiestudium oder Interesse an Psychologie wird er der - egoistischen - Ansicht sein, dass Deine Lust auf S. steigen dürfte, wenn es Dir wieder besser geht.

Ich komme zu der Frage: Was ist Liebe und wie viel davon ist in Partnerschaften wirklich vorhanden?
Sind viele nicht einfach eine Win-Win-Situation - ohne größere Opfer, Verzicht, Rücksichtnahme.
In guten wie in schlechten Zeiten heißt es doch.

Bekäme man - insbes. von Männern - eine ehrliche Antwort auf die Frage nach dem für sie elementaren Bestandteil einer Partnerschaft? Es dürfte regelmäßig S. sein.

Heute Ist Asexualität bekannter und damit auch die Erkenntnis, dass fehlendes, geringes Interesse an S. keinerlei Krankheit ist und nicht notwendigerweise ua ein Zeichen für das Vorliegen von Depressionen.

Was uns auf jeden Fall gesund hält bzw. gesunden läßt, ist: Zu ergründen, was einem gut tut, welche Ziele, Interessen man hat, sich auf die Suche nach dem ganz persönlichen Glück zu machen und sich zwar vielleicht Rat zu holen, sich von anderen nicht zu sehr beeinflussen zu lassen.

Wenn ich auch nicht definieren kann, was Liebe ist. So bin ich mir sicher: Druck - seelischer Zwang - ist das Gegenteil.
Es gibt nicht nur körperlichen Missbrauch. Dieser dürfte verhältnismäßig selten im Vergleich zu seelischem Missbrauch sein.

28.01.2024 10:32 • #6


Schlüsselkind
Zitat von CookieC:
Was ist es was mich jetzt so anders macht als vorher?


Hallo CookieC, Du hast in kurzer Abfolge mehrere traumatische Erlebnisse durchleben müssen, das bringt auch Menschen unweigerlich in eine tiefe Lebenskrise, die früher nicht depressiv waren. Und ja, dieser Zustand VOR den Erlebnissen kann auch wieder zurückkommen.

Wenn ich zwischen Deinen Zeilen lese, kommt mir eine Ahnung, dass Du Deine Situation wohlmöglich noch nicht ernst genug nimmst. Du darfst aber auch mal schwach sein (was in diesem Sinne aber ganz stark ist) und Dir Unterstützung durch einen Therapeuten suchen, das würde ich Dir wirklich ganz dringend auch empfehlen, das schnell in Angriff zu nehmen, um dann Schritt für Schritt wieder zu Dir zurück finden zu können. (Das es möglich ist, habe ich selbst erfahren dürfen.)

Zitat von CookieC:
Ich würde so gern mein negatives Karma los werden.


Das hat nichts mit negativem Karma zu tun. Es passieren nicht nur schöne Dinge im Leben, auch welche, auf die wir leider nicht immer Einfluss haben, z. B. sind wir zur falschen Zeit am falschen Ort, sind zu gutgläubig und aufopfernd anderen gegenüber u.s.w. Da hilft es doch viel mehr, zu akzeptieren und in die eigene Verantwortung/Handlung zu gehen.

Darüber zu reden, alles mal loszuwerden bei einem neutralem Gesprächspartner, Bewältigungsstrategien finden, die Dir dabei helfen (auch, um solche/neue Situationen zukünftig zu vermeiden) mit dem Ziel, aktiv Deine Erlebnisse auch wieder loslassen zu können, scheint mir da sinnvoller.

Dabei wünsche ich Dir ganz viel Kraft und Zuversicht!

28.01.2024 15:33 • x 4 #7

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