Sili
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Ich habe lange gezögert mich zum Thema Depression bei meinem Mann zu äußern. Anfangs dachte ich es seien Durchhänger heute nach 2 Jahren weiß ich, daß es sich um eine Depression handeln muss.
Kurze Geschichte zu meinem Mann.
Mein Mann ist selbständiger Unternehmer mit ca. +/- 50 Angestellten in unserem spanischen Unternehmen und 56 Jahre alt. Ich arbeite seit 22 Jahren mit ihm zusammen und leite meine eigene Abteilung in unserem Unternehmen.
Seit ungefähr 2 Jahren mag mein Mann überhaupt nicht mehr gerne in die Firma, sich mit den Mitarbeitern auseinandersetzen und ist lieber nur noch zu Hause. Er schläft lange und steht ggf. für die eine oder andere wichtige WhatsApp oder Email auf. Das zieht sich über Tage. Dann kommt er eventuell 1- 2 Tage in die Firma und fällt wieder tagelang aus.
Zwischen uns beiden gibt es keine Streitigkeiten. Wir verstehen uns prima. Nur wenn es um Themen in der Firma geht, dann ist er nicht ansprechbar, gereizt, mag nichts annehmen und es entwickelt sich zu Streitigkeiten.
Leider ist er auch komplett immun zu den Themen: Mal zum Arzt gehen, mal eine Untersuchung vorzunehmen, sich mit jemanden persönlich (Bruder, enger Freund, oder, oder... ) auszutauschen. Nichts. Er jammert, ist gereizt und will von nichts wissen.
Es wirkt schon fast überheblich. Nach dem Motto, ich kann alles alleine und mir kann keiner das Wasser reichen. Was er übrigens beruflich auch oft aushängen lässt.
Hier muß ich fairerweise erwähnen, daß er es mit NICHTS geschafft hat eine Firma aufzubauen, die ihm vieles abverlangt hat und heute relativ gut dasteht. Dies hat viel Kraft gekostet und jetzt wo man meint, die Früchte eintragen zu können, ist mein Mann erschöpft ausgelaugt, gleichgültig, schon fast nach dem Motto, alles an die Wand fahren zu lassen.
Ich bin nur so stark weil es momentan keine beruflichen Alternativen gibt. Ansonsten würde ich auch viel lieber etwas anders machen, aber ich fühle mich den Mitarbeitern gegenüber verantwortlich . Ich kann kann doch nicht alles laufen lassen und fühle mich dabei im Stich gelassen.
Es gibt hunderte von Ratschlägen wie man sich dem Depressiven gegenüber zu verhalten hat aber für die die damit umzugehen haben, gibt es nur eines : Stark bleiben.
Ich weiß nicht wie lange ich das noch möchte. Was mir echt aufstößt ist, daß ich damit komplett alleine bin. Es war immer ein WIR in unserer Firma, jetzt ist es fast nur noch ein DU. Wenn ich nach Hause komme ist alles gut aber wie gesagt, geht es um die Firma, geht es nur um DU. hast DU . wenn DU nicht. etc. etc.
Ich werde 50 und bin auf dem besten Wege ein Zeit zu durchwandern die für Frauen auch nicht gerade einfach ist und hoffentlich nicht so endet, wie bei meinem Mann.
Ich war lange Magersüchtig und weiß, wie es ist nicht mehr am Leben teilhaben zu wollen, da hilft nur Geduld.
Es ist nicht leicht.
Ich habe noch nicht einmal die Kraft zu weinen.
Seiner Familie darf ich nichts sagen, ich respektiere das auch …aber es wird unerträglich immer zu lügen und zu sagen es ist AAALLES BEEESTENS- Freunden darf ich auch nichts sagen und so geht es weiter und weiter.
LG Si
Kurze Geschichte zu meinem Mann.
Mein Mann ist selbständiger Unternehmer mit ca. +/- 50 Angestellten in unserem spanischen Unternehmen und 56 Jahre alt. Ich arbeite seit 22 Jahren mit ihm zusammen und leite meine eigene Abteilung in unserem Unternehmen.
Seit ungefähr 2 Jahren mag mein Mann überhaupt nicht mehr gerne in die Firma, sich mit den Mitarbeitern auseinandersetzen und ist lieber nur noch zu Hause. Er schläft lange und steht ggf. für die eine oder andere wichtige WhatsApp oder Email auf. Das zieht sich über Tage. Dann kommt er eventuell 1- 2 Tage in die Firma und fällt wieder tagelang aus.
Zwischen uns beiden gibt es keine Streitigkeiten. Wir verstehen uns prima. Nur wenn es um Themen in der Firma geht, dann ist er nicht ansprechbar, gereizt, mag nichts annehmen und es entwickelt sich zu Streitigkeiten.
Leider ist er auch komplett immun zu den Themen: Mal zum Arzt gehen, mal eine Untersuchung vorzunehmen, sich mit jemanden persönlich (Bruder, enger Freund, oder, oder... ) auszutauschen. Nichts. Er jammert, ist gereizt und will von nichts wissen.
Es wirkt schon fast überheblich. Nach dem Motto, ich kann alles alleine und mir kann keiner das Wasser reichen. Was er übrigens beruflich auch oft aushängen lässt.
Hier muß ich fairerweise erwähnen, daß er es mit NICHTS geschafft hat eine Firma aufzubauen, die ihm vieles abverlangt hat und heute relativ gut dasteht. Dies hat viel Kraft gekostet und jetzt wo man meint, die Früchte eintragen zu können, ist mein Mann erschöpft ausgelaugt, gleichgültig, schon fast nach dem Motto, alles an die Wand fahren zu lassen.
Ich bin nur so stark weil es momentan keine beruflichen Alternativen gibt. Ansonsten würde ich auch viel lieber etwas anders machen, aber ich fühle mich den Mitarbeitern gegenüber verantwortlich . Ich kann kann doch nicht alles laufen lassen und fühle mich dabei im Stich gelassen.
Es gibt hunderte von Ratschlägen wie man sich dem Depressiven gegenüber zu verhalten hat aber für die die damit umzugehen haben, gibt es nur eines : Stark bleiben.
Ich weiß nicht wie lange ich das noch möchte. Was mir echt aufstößt ist, daß ich damit komplett alleine bin. Es war immer ein WIR in unserer Firma, jetzt ist es fast nur noch ein DU. Wenn ich nach Hause komme ist alles gut aber wie gesagt, geht es um die Firma, geht es nur um DU. hast DU . wenn DU nicht. etc. etc.
Ich werde 50 und bin auf dem besten Wege ein Zeit zu durchwandern die für Frauen auch nicht gerade einfach ist und hoffentlich nicht so endet, wie bei meinem Mann.
Ich war lange Magersüchtig und weiß, wie es ist nicht mehr am Leben teilhaben zu wollen, da hilft nur Geduld.
Es ist nicht leicht.
Ich habe noch nicht einmal die Kraft zu weinen.
Seiner Familie darf ich nichts sagen, ich respektiere das auch …aber es wird unerträglich immer zu lügen und zu sagen es ist AAALLES BEEESTENS- Freunden darf ich auch nichts sagen und so geht es weiter und weiter.
LG Si