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Wiedereingliederung und mir gehts wieder schlechter

E
Hallo ihr Lieben,

Ich war ein Jahr krankgeschrieben wegen Depression. Bin vor 4 Wochen aus der Reha zurück gekommen und mache seit einer Woche Wiedereingliederung (aktuell 2 Stunden). Die Kollegen sind alle nett und hilfsbereit. Die Zeit im Büro bin gut drauf. Zuhause merke ich dann aber, dass mir vollkommen die Energie fehlt noch irgendwas für mich zu tun. Ich war so voller Energie nach der Reha.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich hoffe, dass das normal ist und sich alles wieder gibt, aber habe Angst, dass es zu einem Rückschlag kommt.

Danke für eure Erfahrungen!

LG, E.

08.03.2023 17:06 • #1


Mit180gen0
Hast du noch weiter Therapie oder Psyrena?

Ich selber arbeite noch nicht wieder, kann mir das aktuell auch nicht vorstellen. Aber die Psyrena hilft mir sehr. Dort kann man sich auch super gut austauschen.

08.03.2023 18:19 • x 1 #2


A


Hallo Eleonor,

Wiedereingliederung und mir gehts wieder schlechter

x 3#3


Ilse77
Hallo, ich hatte Anfang 2020 meine Wiedereingliederung und die ersten Wochen waren sehr anstrengend. Nach der Arbeit ging ich eine kleine Runde spazieren, sonst war nichts großes drin. Ich hab die Wiedereingliederung auch einmal verlängern lassen, weil mir alles zu schnell ging mit der Stundenerhöhung. Mit der Zeit wurde es immer besser, Auslöser die bei mir mit zum burnout geführt hatten, waren aber auch angepasst worden (mehr Unterstützung von Kollegen, weniger Besprechungen, Arbeitszeit reduziert). Corona in Form von viel Homeoffice hat mir dann auch etwas geholfen, jetzt bin ich aber froh wieder mehr direkten Kontakt zu haben. Eine Woche ist noch keine lange Zeit nach einem Jahr krank. Versuch dir nach Feierabend gutes zu tun, gönn dir Ruhe und vielleicht ist es bald schon besser. Lg ilse77

08.03.2023 18:43 • x 2 #3


E
Zitat von Mit180gen0:
Hast du noch weiter Therapie oder Psyrena? Ich selber arbeite noch nicht wieder, kann mir das aktuell auch nicht vorstellen. Aber die Psyrena hilft mir sehr. Dort kann man sich auch super gut austauschen.


Therapie mache ich weiterhin. Nächster Termin aber leider erst nächste Woche.
Psy-Rena bin auch dabei, allerdings warte ich noch auf das Startdatum, soll aber die nächsten 2 Wochen losgehen.

08.03.2023 19:50 • #4


E
Dankeschön! Ich werde versuchen (nein vornehmen), dass ich morgen was für mich tue!
Habe gerade wahnsinnige Angst, dass ich es nicht schaffe … also mit dem arbeiten.
Bin intern im Team gewechselt und habe dadurch neue Aufgaben/Themen. Corona bzw Homeoffice hatte mir gar nicht gut getan, hat viel zu meiner Situation beigetragen, nun gehe ich täglich ins Büro. Will im Moment nicht zuhause arbeiten. Meine Kollegen fragten ob ich Freitag nicht Homeoffice machen mag, aber ich will von der Arbeit nichts mehr zuhause haben und trotzdem ist sie nun schon wieder viel mehr in meinem Kopf als ich das haben möchte

08.03.2023 19:56 • x 1 #5


Mit180gen0
@Eleonor Vielleicht kannst du dich ein wenig positiver stimmen. Habt ihr in der Reha Achtsamkeitstraining gehabt?

Vielleicht hilft dir außerdem eine Feier-Abend-Struktur, ein Ritual. Etwas, das du gerne machst und dir gut tut. Vielleicht auch eine kleine Belohnung.
Und: sage dir immer, du MUSST nicht so schnell. Lieber langsamer, aber stetig.

Wie wäre es sonst mit Yoga, einer Atemmeditation? Wald, Natur? Kreativ sein?

08.03.2023 20:01 • x 2 #6


Dys
Hallo @Eleonor,
nach einem Jahr zuhause ohne deinen Job auszuüben ist es völlig normal, dass da Skepsis, Zweifel und auch ein Gefühl der Überforderung vorhanden ist. Zudem hat sich ja sicherlich dieses Gedankenkreisen und Grübeln während dieser Zeit gut etablieren können, so ist jedenfalls meine eigene Erfahrung diesbezüglich. Daher ist ja auch eine Wiedereingliederung das Mittel der Wahl und wie lange es braucht, bis Du wieder eine volle Leistungsfähigkeit erreichst, ist erstmal nebensächlich. Ich will Dir keine Angst machen, aber es besteht ja auch die Möglichkeit, dass Du eben nicht zu „alter Stärke“ zurückfindest. Aber selbst wenn es so kommen mag, wäre das nicht das Ende der Fahnenstange. Zum Glück gibt es in Deutschland (ich nehme mal an, Du lebst hier) ein Sozialsystem, dass man in Anspruch nehmen kann, auch wenn es oft nicht einfach ist, sich damit auseinanderzusetzen zu müssen.

Ich bin seit 2019 zuhause und bekomme eine teilweise Erwerbsminderungsrente, was bedeutet, dass ich eben zwar noch arbeiten darf und möglichst auch soll, nur eben nicht mehr in Vollzeit. Anfangs gab es da auch noch Krankengeld und nach der Aussteuerung auch ALG1, aber natürlich nur anteilig. Seit 2 Jahren bekomme ich dieses aber auch nicht mehr und suchte deswegen auch permanent nach einem Job, den ich in Teilzeit ausüben kann.

Corona machte es allerdings schwer, da was zu finden, weil gerade eben ein Bürojob kaum mehr ausgeschrieben wurde. Machte insofern ja auch Sinn für mich, denn wie sollte man einen Neuen denn vernünftig anlernen, wenn alle von zuhause arbeiten. Worauf ich aber nun hinaus möchte ist, ich war jetzt wirklich sehr lange nicht arbeiten und habe trotzdem tatsächlich einen Arbeitgeber gefunden, der an meiner Mitarbeit interessiert ist und nächste Woche werde ich, (zumindest haben wir es so vereinbart) probearbeiten um zu sehen, ob ich das hinbekommen kann. Dabei ist es aber auch so, dass der Arbeitgeber meinte, das ich die speziellen Kenntnisse, die für mich Neue wären, schnell drauf haben würde und „alles kein Hexenwerk wäre“. Im Grunde sind es halt ein paar Programme, in die ich mich reinfuchsen muss, aber das kenne ich ja und das war nie ein Problem für mich. Dennoch habe ich natürlich Zweifel ob ich dazu noch fähig bin und mache mir schon wieder viele „unnütze und unnötige“ Gedanken, die nicht gerade zu meiner Beruhigung beitragen. Aber ich sage mir auch, hey, was kann schlimmstenfalls passieren? Wenn ich den Job nicht bekomme oder ich bekomme ihn und merke, ich schaffe es doch nicht, stehe ich tatsächlich auch nicht schlechter da, als die letzten Jahre. Die Möglichkeiten, die ich dann habe, sind, es weiter versuchen oder mich anderweitig betätigen ohne mich meinem Schicksal zu ergeben.

Diese Möglichkeiten hast Du ja auch und Du solltest Dir halt auch Zeit einräumen, um für Dich eine gute Lösung zu finden. Eine Wiedereingliederung ist ja nicht so ausgelegt, wie eine Ausbildung, bei der zum Zeitpunkt X eine Prüfung stattfindet. Sie dient ja in erster Linie dazu, Dir darüber klar zu werden, ob und wie es beruflich für Dich weitergehen kann. Wird das mit deinem bisherigen Job nichts mehr, dann reihst Du dich eben in die Zahl derer ein, die Alternativen brauchen. Und bestenfalls gelingt es Dir mit oder ohne Hilfe anderer, eine zu Finden.

Was wären Alternativen?
- EM Rente (bekommt man natürlich nich so ohne weiteres bewilligt)
- anderer Job (vorausgesetzt die Erkrankung lässt es zu)
- intensiver Behandeln lassen (um Voraussetzung zu schaffen, arbeitsfähig zu sein)

- in jedem Fall schauen, wer konkrete und möglichst professionelle Hilfe für das eine oder andere geben kann (das muss man aber schon selbst tun, denn zu warten, das jemand diesbezüglich auf einen zukommt, wäre naiv)
- aufgeben und der Dinge harren, die da kommen (für mich die denkbar schlechteste)

Bis auf die letzt Option, haben mich diese Alternativen am leben gehalten und auch ein Stück weit weitergebracht.

VG Dys

11.03.2023 13:30 • x 2 #7


E
Vielen Dank Sys für Deinen ausführlichen Beitrag!
Deine Worte tun mir gut und ich versuche optimistisch in die kommende Woche zu schauen!

Die letzten Arbeitstage waren leider immer noch nicht besser. Bin extrem müde, schlafe wieder deutlich schlechter und kann mich zuhause nur schwer motivieren was zu tun.

Ich bleibe dran und hoffe dass es in den kommenden Tagen besser wird.

Wünsche euch allen einen schönen Rest-Sonntag!

12.03.2023 14:26 • #8


E
Hatte vorhin auf einen anderen Thread geantwortet. Mag sein, dass ich mich hier nun etwas überschneide. Sorry dafür.

Also ich bin heute Ende der 7. Woche Wiedereingliederung (2 Wochen, 2 Stunden, 4 Wochen mit 4 Stunden und nun 6 Stunden). Nächste Woche soll die letzte Wiedereingliederungswoche sein. Ich habe Freitag nächster Woche auch einen Termin bei meiner HA.

Meine Kollegen sind alle super! Ich wurde wieder gut aufgenommen, meine Aufgaben wurden etwas verändert und hatte so nach 2-3 Wochen das Gefühl, dass es wieder gehen könnte. Allerdings habe ich mich im Privatleben zu nichts aufraffen können. Habe kein Sport mehr gemacht, mich nur aufs Sofa gesetzt und auf das ins Bett gehen gewartet. Bin auch wahnsinnig müde.

In die Reha bin ich mit dem Ziel gegangen bald wieder zu arbeiten, was dort dann auch so entsprechend angestoßen und dokumentiert wurde. Mir ging es ja auch gut und ich war voller Tatendrang.

Seitdem ich nun 6 Stunden arbeite merke ich dass mir noch mehr Energie fehlt. Ich kann mich nur noch schwer konzentrieren. Heute bin ich mit Kopfschmerzen und Schmerzen in den Waden aufgewacht (woher das kommt keine Ahnung, Muskelschmerzen kenn ich nur in Form von Muskelkater, aber ich habe nichts gemacht), zudem habe ich seit 3 Tagen einen steifen Nacken. Ich vermute dass das alles von meiner Psyche kommt und ich einfach verkrampft bin.

Habe mich nun für heute krank gemeldet (bin ich ja sowieso noch und 7 Tage darf man ja während Wiedereingliederung fehlen, heute ist das das erste Mal).

Ich weiß nun nicht wie es weitergehen soll. Ich glaube nicht, dass ich im Moment wieder voll arbeiten kann. Fühle mich selbst als Versager und habe schlechtes Gewissen, weil ich bisher in dieser Richtung noch nichts im Büro gesagt habe. Bisher denke alle, dass es für mich gut läuft. Bis vor 1-2 Wochen dachte ich das ja selbst noch.

Ich gehe wöchentlich zur Psy-Rena, da hatte ich das diese Woche angesprochen. Die anderen meinten, dass ich die Wiedereingliederung verlängern soll. Aber in der Reha wurde mir gesagt, dass 8 Wochen das Maximum sind (diese Info kann ich aber leider nirgendwo finden).

Vielleicht habt ihr ein paar Ideen oder Erfahrungen.

Danke fürs lesen und LG,
Eleonor

21.04.2023 09:32 • x 1 #9


A


Hallo Eleonor,

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Dys
Also generell kann eine Wiedereingliederung auch vorzeitig beendet werden, wenn es einfach nicht geht. Das sollte mit dem Arzt zunächst besprochen werden. Denn der würde ja auch weiter die Krankschreibung machen müssen. Von einer zeitlichen Begrenzung der Wiedereingliederung weiß ich aber auch nichts. Klar ist, irgendwann wird die Krankenkasse oder Rentenversicherung wohl fragen, woran es liegt, dass es nicht funktioniert.

21.04.2023 15:13 • x 1 #10

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