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Wiederkehrende Depressionen

T
Hallo,

Ich wollte mal gerne erfahren was für Tipps ihr vielleicht habt im Thema wiederkehrende Depressionen.

Das Gefühl, keine Freunde mehr empfinden zu können, garnicht mehr, das es einfach nicht besser werden kann Bzw. der ständige Gedanke an die Endlichkeit aller Dinge und das Thema Altern generell beschäftigt mich sehr.

Wie lebt ihr mit dem Gefühl der fehlenden Freude/Glücklichkeit?

Manchmal sehe ich dann Menschen die sich ganz unbeschwert einfach von Herzen über Dinge freuen und werde traurig, eben weil ich nicht mehr weiss, wie sich dieses Gefühl anfühlt.

Kurz zu mir, ich nehme seit circa 8 Jahren Antidepressiva und war etliche Male in verschiedenen Therapie Formen. Ich mache alles, was einem auch Ärzte als gesund beschreiben: Sport, Ausbildung, gesunde Ernährung etc

Und trotzdem fühle ich mich nur noch ständig müde und alleine und ausgelaugt und frage mich, wie ein Leben denn zu genießen ist wenn man ständig nichts oder nur negatives, Angst und Zweifel spürt.

Ich komme auch nicht gerade aus einer Familie die viel und gerne Kontakt pflegt (Eltern haben sich mit 10 getrennt, dauernd Streits etc)

Ich bin 25 und fühle mich als hätte ich gefühlt schon viel länger gelebt

28.08.2023 12:38 • x 2 #1


Alexandra2
Hallo @transparentsoul
Herzlich willkommen
Ich habe chronische Depressionen, kenne das Auf und Ab gut. Auch wie Du Dich fühlst. Bist Du in Psychotherapie?

28.08.2023 12:53 • #2


A


Hallo transparentsoul,

Wiederkehrende Depressionen

x 3#3


T
Danke.

Es ist wirklich ein auf und ab. Dann kennst du bestimmt auch das Gefühl diffuser Angst, nicht zu wissen ob man sich am nächsten Tag nicht wieder ganz anders fühlt z.B :/

Momentan bin ich nicht in Therapie, habe durch meine Ausbildung auch keine Zeit mehr

LG

28.08.2023 13:26 • #3


P
@transparentsoul
Moin und willkommen! Wie du ja bestimmt inzwischen weißt, sind viele Menschen von Depressionen oder anderweitigen psychischen Krankheiten betroffen. Und es ist, bei vielen, ein langer Weg. Du bist noch jung, du kannst noch viele Sachen ausprobieren, die dich weiterbringen! Wenn du aber schreibst, du hast keine Zeit für Therapien, da du in Ausbildung bist, hast du glücklicherweise noch “Luft nach unten“. Wenn du mal ganz unten bist, würdest du sogar nachts zur Therapie gehen...
Lass es also nicht soweit kommen, sorge für dich und mach was!
Gruß, Piet

28.08.2023 13:46 • x 2 #4


Nuance
Hallo,
bist Du denn sicher, dass die Medikamente (noch) helfen?
Andererseits beschreibst Du Aktivitäten - demnach dürften Deine Depressionen nicht sehr stark sein.
Deine Depressionen scheinen in der Pubertät entstanden zu sein.
Erwachsenwerden ist nicht einfach. Man beginnt, Dinge zu verstehen, zu hinterfragen, zu begreifen. Beginnt zu analysieren.
Erwachsen zu sein scheint andererseits nicht zu bedeuten, notwendigerweise bzw. zwangsläufig ernster/kritischer/trauriger zu werden.

Ich persönlich würde wohl die Medikamente hinterfragen und wäre neugierig, wie es ohne wäre. Man hört unterschiedliches zu deren Wirkung. Bei vielen scheinen sie negativere Gefühle zu dämpfen - aber eben auch die positiven.
Selbst beim dringend anzuratenden langsamen Ausschleichen muss man natürlich mit psychischen Turbulenzen rechnen.

Ebenso persönlich ist meine Angst vor den Langzeitschäden. Soweit man sich irgendwie halbwegs dazu in der Lage sieht, sollte man - meiner persönlichen Meinung nach - versuchen, ohne zurechtzukommen. Bzw. es zumindest immer wieder versuchen.

Und gleichzeitig sollte man nach möglichen Ursachen zu suchen - versteckte Bedürfnisse, die man vielleicht ignoriert.
Ich denke, es gibt kein besseres Medikament als ein intaktes soziales Umfeld: Bekannte und mindestens einen sehr guten Freund. Jemanden, der zuhört. Jemanden, den man immer anrufen kann. Jemanden, der da ist und da sein will. Jemanden, von dem man - trotzdem - geschätzt wird.

28.08.2023 14:00 • x 2 #5


J
Sport und gesunde Ernährung zählen wohl zu den Standard Tipps, nicht nur für Menschen mit Depressionen, sondern ganz allgemein um das Wohlbefinden zu verbessern.
Diese Liste lässt sich bestimmt noch um einiges erweitern, je nach individuellen Vorlieben. Ein Bekannter von mir zb geht im Sommer fast jeden Tag ins Freibad, weniger um zu schwimmen, sondern viel mehr um einfach herum zu liegen. Er sagt, dass alleine das Sonnenlicht eine stark antidepressive Wirkung auf ihn hat...
Solche Aktivitäten können dazu beitragen, dass man sich besser fühlt, allerdings werden sie die Depression nicht beseitigen.

Ich stimme @Nuance zu, die Suche nach Ursachen und versteckten Bedürfnissen - herauszufinden, was braucht man, damit es einem nachhaltig besser geht oder man vielleicht sogar gesund wird - ist mindestens genauso wichtig.
Ein guter Therapeut, kann bei dieser Suche durchaus hilfreich sein.
Vielen hilft auch der Aufenthalt in einer Klinik - ein geschützter Bereich, wo man erstmal Abstand vom Alltag bekommt, und von Menschen umgeben ist, die oftmals ganz ähnliche Probleme haben wie man selbst.
Ein stabiles soziales Umfeld, Personen die einen verstehen und unterstützen, wäre natürlich optimal.

28.08.2023 14:35 • x 1 #6


Dys
Hi,
Üblicherweise habe ich keine Tipps, die jemandem in Punkto Gefühle oder Gedanken tatsächlich helfen würden, da jeder subjektiv anders fühlt oder denkt. Und wenn überhaupt, sehe ich Ähnlichkeiten bei jemandem der etwas aus seinem Leben schildert, in meiner eigenen Verhaltensweise oder einer Thematik, die denjenigen beschäftigt.

Aber ich äußere mich gerne zu dem einen oder anderen Angesprochenen und betone dabei, das meine Äußerungen nur meine Gedanken oder Meinung darstellt. Daher mache ich das mal.
Zitat von transparentsoul:
Das Gefühl, keine Freunde mehr empfinden zu können, garnicht mehr, das es einfach nicht besser werden kann Bzw. der ständige Gedanke an die Endlichkeit aller Dinge und das Thema Altern generell beschäftigt mich sehr.

Ich bin wesentlich älter als Du und ich denke, diese Gedanken verhindern zumindest nicht, dass man mit ihnen älter werden kann. Bezüglich der Endlichkeit der Dinge, beschäftigt mich eigentlich nur noch wie etwas enden könnte, nicht das es endet. Und da vieles im Leben nunmal endete, hat mir das gezeigt, dass es trotzdem weiter geht und ja vieles erst begann, als etwas anderes endete. Grundsätzlich sind solche Gedanken ja nicht krankhaft, höchstens eventuell die Ausprägung der Gedanken.
Zitat von transparentsoul:
Wie lebt ihr mit dem Gefühl der fehlenden Freude/Glücklichkeit?

Nun ich leben zumindest schon sehr lange mit diesem Gefühl. Ich hatte vor Jahren im Rahmen eines Klinik Aufenthalts meinem damaligen Therapeuten auch gesagt das es so ist und dass ich gerne Freude empfinden würde. Er fragte mich dann, was ich mit Freude anfangen würde, wenn ich sie empfinde. Diese Frage machte mich sprachlos, nicht weil ich sie unverschämt oder unangebracht empfand, sondern weil ich darauf tatsächlich keine Antwort hatte. Denn wie definiert sich den Freude oder Glücklichsein überhaupt? Da gibts zumindest aus meiner Sicht keine Regel oder konkrete Anforderung, die diese Gefühle zulässig erscheinen lassen und im Umkehrschluss verbieten würden. Also kann mir auch niemand sagen, was mich freuen oder glücklich machen sollte und erstrecht nicht, was ich tun oder lassen müsste.
Zitat von transparentsoul:
Manchmal sehe ich dann Menschen die sich ganz unbeschwert einfach von Herzen über Dinge freuen und werde traurig, eben weil ich nicht mehr weiss, wie sich dieses Gefühl anfühlt.

Wenn ich mich umschaue sehe ich solche Menschen auch, aber was weiß ich denn über diese Menschen und womit sie sich trotz der offensichtlichen Freude, die ich wahrzunehmen vermag, vielleicht auch mit unschönen Themen befassen müssen. Eigentlich nichts und deshalb lohnt sich auch kein Vergleich und noch weniger bringt es mir, wenn ich traurig bin, dass ich mich gerade nicht so freuen kann wie dieser andere Mensch.
Wenn ich mich also vergleichen wollte, wäre es für mich ja insofern besser, wenn ich mich umschaue und erkenne, dem geht es aber richtig schlecht, da hab ichs ja noch gut in meinem Leid. Aber ich persönlich tue das nicht, jedenfalls nicht um mich besser zu fühlen
Zitat von transparentsoul:
Und trotzdem fühle ich mich nur noch ständig müde und alleine und ausgelaugt und frage mich, wie ein Leben denn zu genießen ist wenn man ständig nichts oder nur negatives, Angst und Zweifel spürt.

Ich glaube in der Welt, wenn man wirklich genau hinschaut, bleibt einem heutzutage nicht viel, dass einem nicht den Genuss am Leben vermiesen könnte. Da gibts alleine schon viele moralische Aspekte und da kommen bei mir die meisten Zweifel auf. Ängste werden ja auch allerorten geschürt, bleibt dann lediglich die Frage welche mich inwieweit tangieren und im meinem momentanen Leben beeinflussen.

Natürlich ist es auch ängstigend, nicht zu wissen was am nächsten Tag sein wird, allerdings weiß das niemand. Die Frage ist also nicht, was diese Angst bringt, denn sie bringt tatsächlich nichts, sondern wie begegne ich ihr. Ich persönlich versuche meinen Ängsten halt damit zu begegnen, indem ich mir vor Augen halte, was mir keine Angst macht und ob es dann überhaupt angebracht ist, jetzt vor diesem einen oder anderen Angst haben zu müssen. Angst die angebracht ist, ist natürlich etwas anderes. So ist es ja gut, wenn ich Angst habe in ein brennendes Haus zu gehen, weil ich mich halt verbrennen könnte oder schlimmeres. Nur, aus einem guten Grund, den ich haben müsste, würde ich vielleicht auch eine solche Angst überwinden und in das brennende Haus gehen. Dazu wäre dann eben Mut nötig.

28.08.2023 14:42 • x 3 #7

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