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Lordvader
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Hallo Forumsmitglieder.
Ich war von eingen Jahren mal hier und dachte, dass es mir gutgeht. Wie man sich täuschen kann.
Ich will hier nicht Mitleid oder so etwas, ich stehe nur vor einer Situation, die ich nicht erklären kann.
Ich bin 55 jahre alt und nun im Vorruhestand. Meine Erwartungen in finanzieller Hinscht waren größer als ich jetzt erfahren habe. Ich habe auf einmal gesehn, dass ich fast mein ganzes Leben nur versucht habe, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Die Erwartungen der Eltern, des Arbeitgebers und der Kollegen. Jetzt sehe ich mich auf einmal völlig wertlos und überflüssig. Ich habe viele Talente und Fähigkeiten, aber ich fühle mich völlig einsam. Wenn man seine Arbeit machen muss ist man gerade gut genaug dafür oder wenn Kollegen ihren Frust abbauen wollen, dann ist man gerade der passende Mann. Aber jetzt ist man Luft, absolut Luft. Ich kann es nicht anders erklären, aber ich fühle mich völlig ausgenutzt. Ich habe zugehört, meine eigenen Ziele zurückgestellt und nur um des lieben Friedens willen auf meine Bedürfnisse verzichtet.
Und jetzt bin ich aufgewacht und stehe vor einem Dilemma das ich nicht mehr rückgängig machen kann.
Ich wollte immer ein guter Mensch sein, aber ich habe mich da verrannt und nun habe ich die Quittung bekommen. Dieses Aufwachen war so grauselig, dass men ganzes Leben vor mir abgelaufen ist. Ich habe das Gefühl, dass alles vorbei ist, dass ich Fehler gemacht habe die nicht mehr zu korrigieren sind. Viele sind auch nicht mehr zu korrigieren.
Ich weiß nicht ob ihr euch das vorstellen könnt, was in mir vorgeht. Ich fühle mich verraten und auch von mir selber verraten. Jemand, der nicht genug auf sich selber geachtet hat, sieht die Trümmer seines Lebens. Von den Eltern sind die Erwartungen da, das Leben ordentlich und vernünftig zu leben, ihnen keine Sorgen zu bereiten und so was in der Art. Und dann wacht man auf und sieht, dass das alles ja ganz nett war, dass aber nichts zurück kommt. Wo ist denn der Erfolg, wenn man ein guter Mensch ist? Man wird ausgelacht und für Naiv gehalten, mehr nicht.
Ich muss dazu sagen, das es mir körperlich gut geht und ich gesund lebe. Aber die Schatten der Vergangenheit liegen auf mir. Ich hatte in der letzten Zeit Stress mit meiner Freundin, sie sagte, dass ich sie zu sehr einenge und kontrolliere. Das habe ich auch gemacht, aber auch wieder wegen der alten Erwartungen immer für sie da sein zu müssen und sie umsorgen zu müssen.
Die Ratschläge, die ich immer bekommen habe, sind einfach nicht gut gewesen und ich kann sie nicht abschütteln. Ich weiss verstandesmäßig was ich machen muss und ich will es ja auch. Aber immer wieder kommen die alten Sachen durch und das frißt mich innerlich auf. Und jetzt habe ich das erst gemerkt, was da abgeht. Ich weuß wie ich es ändern kann. Das schlimme ist eben auch, dass mich mich für meine Jahrzehntelanges falsches Verhalten zu Tode schäme und mich selber vor mir ekel. Ich komme einfach nicht darüber hinweg, wie schlecht ich mich verhalten habe, mir selbst und anderen gegenüber. Aber vor allem mir selbst. Meine Freundin hat immer zu mir gehalten weil sie mich erkannt aht, aber ich habe das nicht kapiert. Ich würde ihr alle Wünsche der Welt erfüllen wenn ich es nur könnte. so sehr liebe ich sie. Aber dass ich so dämlich sein konnte macht mich traurig und wütend und hasserfüllt gegen mich selber.
Ich habe das/unser Leben vor mir gesehen wie ich es gestalten wollte und habe es so viele Male vermasselt. Ich war drei mal in Therapie wegen Depression, aber ich bin nie auch nur in die Nähe dieser Erkenntnis gekommen. Irgendwie haben wir (die Therapeutin und ich ) immer nur an der äußersten Schale gekratzt. Manchmal war ich kurz davor, aber dann wurde es wieder sachlich und schon war es wieder vorbei.
Meine einzige Frage ist es nun, wie ich meine Selbstachtung wiederbekomme. Ich gehe durch meine Wohnung und nichts hat mehr eine Bedeutung. Alles ist irgendwie unwichtig geworden. Als ich 1990 eine Zusammenbruch hatte war ich einer Klinik und wurde dort u.a. wegen des dadruch aufgetreten Asthmas behandelt, und weil keiner so recht wußte, warum ich zusammengebrochen war. Im Nachhinein war mir klar, dass zu viele Konflikte in mir waren, die ich unter einen Hut bringen wollte, aber nicht konnte. Danach habe ich mir die Schuld daran gegeben und irgendwie aufgegeben. Als ich in der Klinik war, da wurde mir klar, wie einsam und verlassen ich in mir selber war. Ich habe mich im Spiegel nicht wahrgenommen. Es war erschreckend, aber ich wußte nicht, was ich machen sollte. Später habe ich den Alltag dann wieder mit alltäglichem gefüllt.
Ich will das jetzt nicht mehr. Ich will nicht mehr irgendwas füllen, nur damit ich unauffällig funktioniere. Es ist erschreckend, es ist wirklich erschreckend. Nichts ist mehr wichtig. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt auf einmal wichtig bin und alles vermasselt habe. Und ich weiß nicht wie ich das wieder reparieren kann. Vielleicht ist es ganz einfach, indem man sich einfach ernst nimmt, seine Bedürfnisse und Gefühle. Vielleicht ist es wirklich so einfach, und gleichzeitig so schwer. Vielleicht stehe ich vor der wichtigsten Sache meines Lebens, jetzt mir 55 Jahren. Alleine dafür könnte ich mich hassen ohne Ende. So viele vertane Chancen und Möglichkeiten. Wie kann man nur so dumm sein. Aber irgendeinen Sinn muss selbst so etwas doch haben!
Ich hatte die Überschrift so gewählt, weil ich wirklich aufgeschreckt bin. Aber mittlerweile denke ich, dass das finanzielle wirklich das kleinste Übel ist. Es wird vielleicht deswegen so hoch gewertet, weil es ein meßbare Größe ist, und daher einfach zu handhaben. Das andere ist millionenfach größer, die Achtung vor mir selber, die ich dann auch genau so weitergeben kann an meine Freundin oder andere liebe Menschen. Meine Freundin versteht das alles, sie hatte vor 18 Jahren ihre Schwester verloren durch eine Krebserkrankung. Ich kann so viel von ihr lernen, und ich will diese Chance aufgreifen.
Wenn ihr das lest, dann mag es vielleicht verworren sein, aber es dreht sich im Moment alles in mir. Ich sehe im Moment nicht, wie es weitergehen wird. Ich mußte das alles mitteilen, weil mein Kopf sonst geplatzt wäre. Ich bin selber ein guter Zuhörer und ich wünsche mir nur, dass irgendjemand das versteht, mehr nicht. damit ich mich nicht so ganz alleine fühle. Ich würde auch jedem anderen Mut zusprechen wenn ich könnte, wenn er da wäre, vor mir sitzen würde.
Ich weiß nicht wie ich das beenden soll. Danke, dass ihr mir zuhört/lest.
Lordvader
Ich war von eingen Jahren mal hier und dachte, dass es mir gutgeht. Wie man sich täuschen kann.
Ich will hier nicht Mitleid oder so etwas, ich stehe nur vor einer Situation, die ich nicht erklären kann.
Ich bin 55 jahre alt und nun im Vorruhestand. Meine Erwartungen in finanzieller Hinscht waren größer als ich jetzt erfahren habe. Ich habe auf einmal gesehn, dass ich fast mein ganzes Leben nur versucht habe, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Die Erwartungen der Eltern, des Arbeitgebers und der Kollegen. Jetzt sehe ich mich auf einmal völlig wertlos und überflüssig. Ich habe viele Talente und Fähigkeiten, aber ich fühle mich völlig einsam. Wenn man seine Arbeit machen muss ist man gerade gut genaug dafür oder wenn Kollegen ihren Frust abbauen wollen, dann ist man gerade der passende Mann. Aber jetzt ist man Luft, absolut Luft. Ich kann es nicht anders erklären, aber ich fühle mich völlig ausgenutzt. Ich habe zugehört, meine eigenen Ziele zurückgestellt und nur um des lieben Friedens willen auf meine Bedürfnisse verzichtet.
Und jetzt bin ich aufgewacht und stehe vor einem Dilemma das ich nicht mehr rückgängig machen kann.
Ich wollte immer ein guter Mensch sein, aber ich habe mich da verrannt und nun habe ich die Quittung bekommen. Dieses Aufwachen war so grauselig, dass men ganzes Leben vor mir abgelaufen ist. Ich habe das Gefühl, dass alles vorbei ist, dass ich Fehler gemacht habe die nicht mehr zu korrigieren sind. Viele sind auch nicht mehr zu korrigieren.
Ich weiß nicht ob ihr euch das vorstellen könnt, was in mir vorgeht. Ich fühle mich verraten und auch von mir selber verraten. Jemand, der nicht genug auf sich selber geachtet hat, sieht die Trümmer seines Lebens. Von den Eltern sind die Erwartungen da, das Leben ordentlich und vernünftig zu leben, ihnen keine Sorgen zu bereiten und so was in der Art. Und dann wacht man auf und sieht, dass das alles ja ganz nett war, dass aber nichts zurück kommt. Wo ist denn der Erfolg, wenn man ein guter Mensch ist? Man wird ausgelacht und für Naiv gehalten, mehr nicht.
Ich muss dazu sagen, das es mir körperlich gut geht und ich gesund lebe. Aber die Schatten der Vergangenheit liegen auf mir. Ich hatte in der letzten Zeit Stress mit meiner Freundin, sie sagte, dass ich sie zu sehr einenge und kontrolliere. Das habe ich auch gemacht, aber auch wieder wegen der alten Erwartungen immer für sie da sein zu müssen und sie umsorgen zu müssen.
Die Ratschläge, die ich immer bekommen habe, sind einfach nicht gut gewesen und ich kann sie nicht abschütteln. Ich weiss verstandesmäßig was ich machen muss und ich will es ja auch. Aber immer wieder kommen die alten Sachen durch und das frißt mich innerlich auf. Und jetzt habe ich das erst gemerkt, was da abgeht. Ich weuß wie ich es ändern kann. Das schlimme ist eben auch, dass mich mich für meine Jahrzehntelanges falsches Verhalten zu Tode schäme und mich selber vor mir ekel. Ich komme einfach nicht darüber hinweg, wie schlecht ich mich verhalten habe, mir selbst und anderen gegenüber. Aber vor allem mir selbst. Meine Freundin hat immer zu mir gehalten weil sie mich erkannt aht, aber ich habe das nicht kapiert. Ich würde ihr alle Wünsche der Welt erfüllen wenn ich es nur könnte. so sehr liebe ich sie. Aber dass ich so dämlich sein konnte macht mich traurig und wütend und hasserfüllt gegen mich selber.
Ich habe das/unser Leben vor mir gesehen wie ich es gestalten wollte und habe es so viele Male vermasselt. Ich war drei mal in Therapie wegen Depression, aber ich bin nie auch nur in die Nähe dieser Erkenntnis gekommen. Irgendwie haben wir (die Therapeutin und ich ) immer nur an der äußersten Schale gekratzt. Manchmal war ich kurz davor, aber dann wurde es wieder sachlich und schon war es wieder vorbei.
Meine einzige Frage ist es nun, wie ich meine Selbstachtung wiederbekomme. Ich gehe durch meine Wohnung und nichts hat mehr eine Bedeutung. Alles ist irgendwie unwichtig geworden. Als ich 1990 eine Zusammenbruch hatte war ich einer Klinik und wurde dort u.a. wegen des dadruch aufgetreten Asthmas behandelt, und weil keiner so recht wußte, warum ich zusammengebrochen war. Im Nachhinein war mir klar, dass zu viele Konflikte in mir waren, die ich unter einen Hut bringen wollte, aber nicht konnte. Danach habe ich mir die Schuld daran gegeben und irgendwie aufgegeben. Als ich in der Klinik war, da wurde mir klar, wie einsam und verlassen ich in mir selber war. Ich habe mich im Spiegel nicht wahrgenommen. Es war erschreckend, aber ich wußte nicht, was ich machen sollte. Später habe ich den Alltag dann wieder mit alltäglichem gefüllt.
Ich will das jetzt nicht mehr. Ich will nicht mehr irgendwas füllen, nur damit ich unauffällig funktioniere. Es ist erschreckend, es ist wirklich erschreckend. Nichts ist mehr wichtig. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt auf einmal wichtig bin und alles vermasselt habe. Und ich weiß nicht wie ich das wieder reparieren kann. Vielleicht ist es ganz einfach, indem man sich einfach ernst nimmt, seine Bedürfnisse und Gefühle. Vielleicht ist es wirklich so einfach, und gleichzeitig so schwer. Vielleicht stehe ich vor der wichtigsten Sache meines Lebens, jetzt mir 55 Jahren. Alleine dafür könnte ich mich hassen ohne Ende. So viele vertane Chancen und Möglichkeiten. Wie kann man nur so dumm sein. Aber irgendeinen Sinn muss selbst so etwas doch haben!
Ich hatte die Überschrift so gewählt, weil ich wirklich aufgeschreckt bin. Aber mittlerweile denke ich, dass das finanzielle wirklich das kleinste Übel ist. Es wird vielleicht deswegen so hoch gewertet, weil es ein meßbare Größe ist, und daher einfach zu handhaben. Das andere ist millionenfach größer, die Achtung vor mir selber, die ich dann auch genau so weitergeben kann an meine Freundin oder andere liebe Menschen. Meine Freundin versteht das alles, sie hatte vor 18 Jahren ihre Schwester verloren durch eine Krebserkrankung. Ich kann so viel von ihr lernen, und ich will diese Chance aufgreifen.
Wenn ihr das lest, dann mag es vielleicht verworren sein, aber es dreht sich im Moment alles in mir. Ich sehe im Moment nicht, wie es weitergehen wird. Ich mußte das alles mitteilen, weil mein Kopf sonst geplatzt wäre. Ich bin selber ein guter Zuhörer und ich wünsche mir nur, dass irgendjemand das versteht, mehr nicht. damit ich mich nicht so ganz alleine fühle. Ich würde auch jedem anderen Mut zusprechen wenn ich könnte, wenn er da wäre, vor mir sitzen würde.
Ich weiß nicht wie ich das beenden soll. Danke, dass ihr mir zuhört/lest.
Lordvader