Worin liegt der Sinn am Leben?

K
Hallo alle miteinander....

Ich weiß nicht was diesen negativen Abend anders macht als die anderen Momente in denen es mir mal schlecht geht.
Phasen der Trauer habe ich in letzter Zeit gut alleine durchgestanden und wieder überwunden.
Nur ändert es nichts an meinem eigentlichen Problem.
Mein Tag ist gefüllt mit Pflichten und auch mit Dingen die normalen Leuten Spaß machen sollten. Nur ist da kein
Funken Bedeutung. Alles scheint tote Zeit zu sein. Meine Tochter ist toll und auch mein Partner ist super, ich weiß es,
doch ich spüre es nicht. Alles fühlt sich falsch an. In mir ist eine Lücke die nichts füllt. Ich habe das Gefühl niemanden zu lieben
weil ich mich selbst nicht liebe. Gleichzeitig dreht es sich in meinen Gedanken alles nur um mich und mein Problem.
Aus mir ist ein komplett anderer Mensch geworden und irgendwie kann und will ich das nicht akzeptieren :-(
Aus einem lebenslustigen und idealistischen Mädchen ist eine bierernste und deprimierte Frau geworden.
Was ich auch tue und wo ich auch bin, ich fühle mich einsam. Zumindest kommt es mir so vor.
Wenn ich das mal so Revue passieren lasse hab ich nicht mal echte Freunde. Mit Leuten wie euch kann ich schreiben, aber im
realen Leben kann ich mit niemanden reden. Mein Partner hat schon genug mit seinem Kram um die Ohren und für meine kleine
Prinzessin muss ich stark sein.
Irgendwie hab ich Angst vor Veränderungen, denn wenn ich etwas Neues versuche und es geht schief, dann verliere ich vielleicht
das bisschen Hoffnung was da noch irgendwo in mir ist. Draußen donnert und blitzt es und ich wünsche mir nichts sehnlicher
als dass jetzt jemand meine Hand hält und mir neue Kraft gibt.
Doch ich denke das steht mir nicht zu. In meiner Beziehung hab ich bisher mehr genommen als gegeben. Hab immer zu viel von
meinem Partner verlangt, weil ich auch hohe Erwartungen an mich selbst gestellt habe.
Ich habe Vorkehrungen für meine Zukunft getroffen. Hin her überlegt was ich mit meiner Zet anfangen soll, doch momentan schlauchen
mich die Probleme im Hier und Jetzt schon viel zu sehr. Wir müssen mit sehr wenig Geld auskommen und ich hab keinen Job, dass mit der
Selbstständigkeit meines Partners zieht sich noch hin und meine Familie erwartet von mir Dinge die ich nie tun werde und auch nicht kann.
Hab jetzt schon das Gefühl nur ein Mensch zweiter Klasse zu sein. Eine furchtbare Partnerin, eine miserable Hausfrau und auch als Mami
bin ich nicht gerade die erste Wahl. Ich geb mir mit dem was ich tue
wirklich Mühe, doch es reicht nie. Andere sind immer eine Spur besser und ich will mehr als das bisschen wozu ich aktuell im Stande bin.
Ich weiß nicht einmal wer oder was ich bin. Irgendwie hab ich mich nie gefunden.
Wo soll ich nur hin mit mir und meinem Leben?
Ich hab es so satt unglücklich zu sein und doch zugleich bade ich in meiner Trauer und schwenke sie wie eine Trophäe vor mir her, so als eine Art
Ausrede, weil die Depression ja Schuld ist an allem was schief läuft. Manchmal versteh ich dieses Gefühlswirrwarr ja selber nicht einmal, also wie
soll irgendwer das können?! Ich bin echt verzweifelt und würde am liebsten was zerdeppern....hauptsache die angestauten Gefühle verschwinden endlich :-/

Gruß von einer traurigen KiNjAl

31.05.2011 21:05 • #1


S
Holla,

Es gibt drei Möglichkeiten mit wut umzugehen:

1.) Man richtet die Wut gegen sich selbst (das tat ich als Jugendlicher daraus entstand unter anderem meine Depression). Die Wut gegen sich selbst richten, ist kein wirklich konstruktiver Schritt. Es ist einfach ein passiv-sein die Wut durchdringt enen und man tut nichts und die Wut wird einfach im Körper (z.B. als Depression) gespeichert.

2.) Man entscheidet sich die Wut in Form von Aggression nach außen zu richten (das Problem wird hierbei nur nicht gelöst, auch wenn die die Wut kurzzeitig weg ist).

3.) Man benutzt die Wut um sich in seinem Handeln durchzusetzen (um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen).

Kinjal: Du hast Bedürfnisse, welche nicht gestillt werden. Du kannst gemäß Nr. 3 die Energie deiner Wut benutzen, um diesen Misstand zu beseitigen. Du musst duich nur dafür ENTSCHEIDEN.

Spüre deine Bedürfnisse auf, welche bei dir nicht gestillt sind. Dann benutze deine Wut, um diese Bedürfnisse allmählich zu stillen. Dies bildet dein Schutzwall in der Zukunft. Denn je mehr deine Bedürfnisse gestillt werden, umso weniger wirst du überhaupt wütend werden.

Ich kenn dich zu wenig. Aber vielleicht musst du einfach mal die Depression zurück in deine ureigenste Wut verwandeln, die die Depression vielleicht mal einst war, um damit dann in der Lage zu sein für dich selbst zu sorgen (sprich deine Bedürfnisse stillen).

Desweiteren scheint mir, dass du ein gescheiterter Narzisst bist. Jemand der dem Leistungsdenken sehr zugeneigt ist, um sich Liebe zu erhaschen. Dies ist ein falsches Glaubensmuster. Liebe kriegt man nicht durch Leistung. Wer Liebe durch Leistung nicht einheimst (und sie anders nicht bekommt), wird zumeist depressiv. Es liegt daran, dass man ein falsches Selbst erbauen wollte, zum Narzissten werden wollte, welches gescheitert ist und nun eine erdrückende Leere herrscht, weil man nicht mehr weiß, wer man eigentlich ist bzw. man hat sich selbst verloren. Sich selbst verleugnet. Und nun ist da ein klaffendes Loch.

Die Frage die dahinter steckt: Wer bin ich eigentlich? Vor allem: Welche BEDÜRFNISSE habe ich und mein Körper? Und da sind wir wieder bei der Wut, welche du bneutzen kannst, um daraus zu kommen..

Liebe Grüße
dat Salamander

Hier noch ein Lied, dass dir vielleicht gefallen wird. Es geht darum, man selbst zu sein :)
Peter Heppner: Being me

01.06.2011 09:22 • #2


A


Hallo KiNjAl87,

Worin liegt der Sinn am Leben?

x 3#3


K
Hallo salamander...

Das ist eine ziemlich gute Antwort die du da verfasst hast. Freu mich darüber, weil es mir einen neuen Denkansatz liefert :-)
Ich hoffe ich komme demnächst mal irgendwann bei 3.) an ;-) Ich werde mal im Stillen für mich darüber nachdenken welche
Bedürfnisse ich habe und wie ich mir selbst das geben kann was ich brauche.
Also, danke für den Denkanstoß.

Anne

02.06.2011 18:05 • #3


S
Hi Anne,

Mich würde mal interessieren, ob dir das, was ich geschrieben habe, schon geholfen hat und wenn ja inwiefern es dir geholfen hat. Vielleicht hat sich in den 11 Tagen ja schon was getan :)

13.06.2011 21:02 • #4


K
*lach* Hallo salamander....

Hab mir eben nochmal deine Antwort durchgelesen....

Sie ist immer noch gut und trifft immer noch zu.
Irgendwie hat sich in all der Zeit nicht so viel bei mir getan wie ich gedacht habe....*grübel*

Ich schaff es nicht von diesem Leistungsdenken wegzukommen.
Weil funktionieren und wieder aufstehn und mich zwingen irgendwie zu so ner Art
Sucht geworden ist. Das Einzige worüber ich die Kontrolle habe, was mir Macht gibt.
Ich hab auch einen starken Partner an der Seite mit dem ich so igendwie konkurrieren will
glaub ich. Vielleicht ist es auch nur falscher Stolz, aber er hat mich dahin gebracht
wo ich jetzt bin. Ich bin kein glücklicher Mensch, aber ich hab auch weniger Angst als früher.
Es ist paradox und kompliziert....

Anne

11.10.2012 13:11 • #5

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