Ziehe mich immer mehr zurück - mag nicht unter Leute

M
Hallo,

bin 40 Jahre alt und leide schon seit Jahren an Angstzuständen, Panik und Depression.

Habe über die lezten Jahre eigentlich immer mehr den Rückzug (Familie, Bekannte) angetreten. Es hat mich eigentlich nur eine enorme Kraftaufwendung gekostet überhaupt noch unter Leute zu gehen. Und gebracht hat es mir auch nichts.
Es war anstrengend und ich bin eigentlich nur noch enttäuscht über die Leute. Alle sind so oberflächlich und man wird nur abgescheckt. Da man nicht jedem erzählen will (z.b. Eltern von Kindergartenfreunden oder Schulkámeraden) mussste man sich zwangsläufig verstellen, weil man will ja auch nicht, daß das Kind evt. dorthin nicht mehr zumn spielen darf oder die Kinder hierhin. Aber es war einfach nur anstrengend.

Wenn man sich dann (einigen wenigen) geöffnet hat und erklärt hat, worunter man leidet, ist doch ein grosses Unverständnis oder ein einfaches Abtun mit ein paar waremn Worten die Folge. Dies ist alles sehr belastend und eigentlich empfinde ich mein Leben (habe ein Kind und einen Ehemann) nur als grosse Belastung unter der ich wohl bald zerbrechen werde. Allein durch das Kind (er geht jetzt zur Schule) muss man ja irgendwie immer funktionieren. Aber es ist alles sehr kräfteaufreibend und manchmal will ich nicht mehr.

Die wenigén Sachen die ich noch erledige (Haushalt und Kindererziehung) laugen mich dermassen aus, daß für mich selber keine Kraft mehr bleibt. Warum nur alles?

27.05.2009 10:07 • #1


achtsamkeit
Bist du wegen deiner Depression in Behandlung, also Psychotherapie? Dann hättest du zumindest eine Stelle, an der dir wirklich jemand zuhört und dich unterstützt.
Ich leide unter Depression und sozialer Phobie. Die Therapie und Meditation sind für mich wichitge Lebensquellen.
Suche dir Hilfe!
Lieben Gruß Pelle

27.05.2009 12:22 • #2


A


Hallo mulle11,

Ziehe mich immer mehr zurück - mag nicht unter Leute

x 3#3


M
Nein ich bin nicht in Therapie.

Hatte eine Therapie begonnen aber nach der 5 Stunden stelle sich heraus das ich mit dem Thera nicht klar gekommen bin.
Nun habe ich die Zeit verstreichen lassen und will eine neue Therapie beantragen.
Das Problem ist, daß ich durch mein Kind (7 Jahre) nicht so flexibel in den Zeiten bin. Und die Wartezeiten für eine Therapie dauern hier bis zu einem 3/4 jahr. Bis jetzt habe ich bei keinem Therapeuten eine Zusage bekommen nur Warteliste.

Medikamente nehme ich nicht. Will mich nicht nur zudecken mit Tabletten. Habe das jahrelang getan, Ergebnis starkes Übergewicht und Schilddrüse kaputt.

27.05.2009 12:52 • #3


L
Zitat:
Habe über die lezten Jahre eigentlich immer mehr den Rückzug (Familie, Bekannte) angetreten. Es hat mich eigentlich nur eine enorme Kraftaufwendung gekostet überhaupt noch unter Leute zu gehen. Und gebracht hat es mir auch nichts.
Es war anstrengend und ich bin eigentlich nur noch enttäuscht über die Leute. Alle sind so oberflächlich und man wird nur abgescheckt. Da man nicht jedem erzählen will (z.b. Eltern von Kindergartenfreunden oder Schulkámeraden) mussste man sich zwangsläufig verstellen, weil man will ja auch nicht, daß das Kind evt. dorthin nicht mehr zumn spielen darf oder die Kinder hierhin. Aber es war einfach nur anstrengend.

Wenn man sich dann (einigen wenigen) geöffnet hat und erklärt hat, worunter man leidet, ist doch ein grosses Unverständnis oder ein einfaches Abtun mit ein paar waremn Worten die Folge. Dies ist alles sehr belastend und eigentlich empfinde ich mein Leben (habe ein Kind und einen Ehemann) nur als grosse Belastung unter der ich wohl bald zerbrechen werde. Allein durch das Kind (er geht jetzt zur Schule) muss man ja irgendwie immer funktionieren. Aber es ist alles sehr kräfteaufreibend und manchmal will ich nicht mehr.

Die wenigén Sachen die ich noch erledige (Haushalt und Kindererziehung) laugen mich dermassen aus, daß für mich selber keine Kraft mehr bleibt. Warum nur alles?



Das könnte vo n mir geschrieben sein.
Und wenn mein Mann fragt: und was hast du heute alles getan?
Dann werde ich sauer, erklären kann ich es nicht und das ich von dem erledigten schon kaputt bin versteht er nicht.

27.05.2009 13:12 • #4


M
Genau so ist es. Wenn mein Mann, der wirklich hart arbeitet, von der Arbeit kommt fragt er auch was hast Du eigentlich getan. Manchmal wenn wir Streit haben fallen solche Sachen wie Nur fürs Kochen brauche ich keine Frau.
Das ist sehr verletzlich, zumal ich weit mehr mache als nur kochen.

Wenn ich sage das ich krank bin und nicht so belastbar, und das das was ich tue eigentlich schon zuviel ist,
sagt er nur Du hast eine Krise das wird wieder.

Ich bin eigentlich resigniert.

27.05.2009 14:45 • #5


L
Oh mann, das ist wie bei mir zuhause.
Du bist so faul,tu doch mal was dann kommste nicht auf solche Gedanken u.s.w.


Ich weiß das er hart arbeitet und das er nicht versteht das er mir auch noich im Haushalt, Garten und so helfen soll verstehe ich eigentlich auch.
Aber er versteht mich nicht, das ich nicht mehr kann, auch meine Eltern sind verzweifelt weil ich nichts auf Reihe kriege.

Und jetzt bin ich auch noch viel am PC das geht gar nicht.
Nur das tut nach den Jahren der Verzweifelung so gut nicht allein zu sein, sagen zu können was einen bewegt und auch endlich auf verständnis zu stoßen.

27.05.2009 15:07 • #6


M
Genau so ist es.

Ich sage immer zu ihm ob er wirklich mit meinem Leben tauschen möchte.
Ob er meint das es für mich so toll ist hier den ganzen Tag so rumzuhängen und wenigstens zu versuchen das nötigste aufrecht zu erhalten.

Das Leben, wie andere es führen, ist bei mir schon lange vorbei.

Ich bin isoliert, krank und kann kaum noch unter Menschen gehen. Freude wie andere es erleben kenne ich nicht.

Es ist sogar letzes Jahr so gewesen, daß ich nicht mit in den Urlaub fahren konnte weil es mir nicht möglich war wegen der Ängste die Autofahrt überhaupt zu schaffen. Aber das sehen die anderen nicht. Wer bleibt lieber zuhause, als mit der Familie in den Urlaub zu fahren? Nur aus Faulheit?

28.05.2009 07:07 • #7


L
Ja, mein Mann möchte auch gerne mit mir tauschen.
Geh du erstmal jeden Tag 9 Stunden arbeiten....

Doch wir waren im Urlaub letztes Jahr, mein Mann ist gefahren und das war schon auf der Autobahn nicht schön.
Kann seit einiger Zeit nicht so gut selber fahren, hab Angst mich zu verlieren dabei und dann vor einem erneuten
Unfall.
Habe letztens 2 Stunden auf einem Waldweg zugebracht bis ich weiter fahren konnte.

Bin halt anders als die anderen, habs jahrelang nicht verstanden, nicht so gesehen und lang gedacht
es ist normal so zu empfinden.
Alle haben diese Gedanken und zeigen es nur nicht so wie ich.
Wer weiß vielleicht gibt es ja auch viele im Umfeld die sich auch nur nicht trauen zu ihren Macken zu stehen.

28.05.2009 08:29 • #8


achtsamkeit
Hallo, also wie du so schreibst ist doch ersichtlich wie schlecht es dir geht und dass du meiner Meinung nach alleine nicht aus dem Tief heraus kommen
kannst. Es kann sich ja von selbst nicht bessern und dein Mann wird kaum plötzlich erkennen wie krank du bist und seine negative Sicht (wahrscheinlich auch Resignation und Hilflosigkeit?) ändern.
Deshalb gehe doch wenigstens zu deinem Hausarzt . Er muss doch die Diagnose Depression stellen. Und er kann dir auch einen Therapeuten empfehlen.
Ein Freund von mir hat auch innerhalb von vier Wochen einen Therapieplatz bekommen und ist sicherlich nicht so schwer krank wie du. Ich selbst habe auch Glück gehabt und sofort einen Therapieplatz bekommen . (Und ich bin nicht privat versichert).
Alternativ gibt es sicherlich auch in deiner Stadt Selbsthilfegruppen. Und die Telefonseelsorge ist auch erreichbar und hört zu.
Versuche doch soviel Energie aufzubringen und etwas in Bewegung zu bringen. Viel Glück!!
Pelle

28.05.2009 10:55 • #9


M
Hallo,

die Diagnose Depression steht doch schon lange.

Trotzdem bin ich bei allen Therapeuten hier in der Stadt und bekomme trotzdem keinen Platz. Die Wartezeiten betragen bis 3/4 Jahr und ich stehe überall auf der Liste.

Hatte auch eine Reha beantragt und diese ist auch abgelehnt.

Es ist ja nicht so, daß ich nicht in Behandlung war. Aber mein Leben kann niemand für mich leben. Nur Tabletten hineinstopfen, was ich jahrelang getan habe bringt es nicht. Therapie würde helfen gibt aber keinen Platz.

Mein Mann weiss das ich krank bin, aber da ich noch nicht total zusammengebrochen bin, merkt er nicht wie schlimm es eigentlich ist.

Ich bin auch resigniert.

28.05.2009 12:19 • #10


achtsamkeit
Tur mir wirklich leid. Das ist ja wirklich schwierig. Was hälst du denn von einer Tagesklinik? Hast du darüber schon mal mit deinem Arzt gesprochen.
Es geht doch nicht, dass man dich einfach so hängen lässt.
Würde dir gerne einen brauchbaren Rat geben um dir weiter zu helfen. Finde es aber schon gut, dass du dich hier im Forum meldest und du siehst ,dass du nicht alleine bist und zumindest hier Verständnis findest.
Pelle

28.05.2009 15:57 • #11


M
Hallo,

nein über eine Tagesklinik habe ich noch nicht mit dem Arzt gesprochen.

Nun ist es ja aber auch so, daß ich ein Kind habe das in die Schule geht. Das bedeutet das ich ja an gewisse Zeiten
Schulbeginn-Ende gebunden bin und ich nicht weiss ob deshalb soetwas für mich in Frage kommt.

Er geht zwar in den Hort aber dort sind naürlich auch Tage an denen der geschlossen ist und der Junge ist ja nun auch ab und zu krank und er muss bei mir zuhause bleiben.

Wie läuft das mit Tagesklinik. Was wird dort gemacht. Kann mir jemand dazu etwas sagen.

28.05.2009 16:23 • #12


achtsamkeit
Also ich bin selbst noch nicht in einer Tagesklinik gewesen. Aber Infos bekommst du wenn du einfach in der Suchmaschine Google eingibst: Was ist eine Tagesklinik.
Ich weiß nur, dass man dort in der Regel von ca. 8.00 bis 16.oo ist und dann Einzel und Gruppentherapie hat. Auch Sortliche aktivitäten finden statt und man bekommt Aufgaben in Gemeinschaft zu kochen, in Kleingruppen sich in die Stadt zu wagen usw. Wochenende und Feiertage ist man zuhause.
Mir fiel noch ein ob es für dich nicht auch sinnvoll wäre eine Mutetr-Kind-Kur zu machen. Auch hierzu foindest du reichlich Infos unter dem Stichwort bei google. Sprech doch mit deinem Hausarzt mal darüber.
lieben Gruß Pelle

29.05.2009 11:39 • #13


M
Hallo,

Die Zeiten von einer Tagesklinik die beschrieben werden sind natürlich für mich schwierig. Der Junge geht 7.45 Uhr zur Schule und kommt in der Regel spätestens 16.00 Uhr aus dem Hort.

Mutter und Kind Kur hatte ich schon letzes Jahr beantragt und ist abgelehnt worden.

Der Arzt hatte mir auch geraten daß es für mich besser wäre eine Kur nur für mich zu machen. Mein Sohn ist auch sehr anstrengend und da würde die Kur nicht viel bringen. Zumal er zur Schule geht und ich auf Ferientermine angewiesen wäre und die sind lange im voraus weg.

29.05.2009 12:26 • #14


achtsamkeit
Hallo, habe nochmal nachgeschaut. Es scheint so, dass man, wenn man in eine Tagesklinik kommt und ein Kind hat, ein Anrecht auf eine Haushaltshilfe hat. Diesbezüglich müsstest du einfach mal hier im Forum unter der Rubrik Kliniken nachfragen wer damit Erfahrungen hat . Vielleicht hilft dir das weiter.
Pelle

29.05.2009 16:13 • #15


M
Hallo,

Danke für die Bemühungen. Finde ich wirklich toll das sich Leute Zeit für Andere nehmen obwohl sie diese nicht kennen. Bin ich eigentlich gar nicht gewöhnt.

Werde mich mal wegen Tagesklinik erkundigen.

Vielen Dank.

29.05.2009 17:41 • #16


A


Hallo mulle11,

x 4#17


M
Zitat von mulle11:
Medikamente nehme ich nicht. Will mich nicht nur zudecken mit Tabletten. Habe das jahrelang getan, Ergebnis starkes Übergewicht und Schilddrüse kaputt.


Bin mir nicht sicher ob das so gut für Dich ist sich einer pharmakotherapie ganz zu entsziehen. Das was Du schreibst hört sich echt nicht gut an und ich denke nicht dass es sich dabei um eine leichte Form der Erkrankung handelt. Wie Du schon schreibst hast Du Angst unter all dem Druck ganz zusammenzubrechen und das ist schon ein Zeichen für einen besorgniserregenden Zustand. Du bist nicht in Therapie, gerade weil Du unflexibel wegen deinem Kind bist. Eigentlich müsstest Du bestimmt 2 oder mindestens 1 Mal pro Woche eine Therapiesitzung haben und das geht ja leider nicht so einfach. Ich kann durchaus verstehen, dass man gegen synthetische Mittel ist, da man evtl. Angst vor NW und oder vor dem gesellschaftlichen Dogma hat. Mich würde mal interessieren was für Medkamente Du schon genommen hast, wer Sie Dir verschrieben hat und ob Du schonmal ein SSRI genommen hast. Ich könnte mir durchaus vorstellen dass ein moderat dosierter SSRI Dir mit deinen Symptomen Angst, soziale Angst und Panik helfen könnte. Du hast es ja schon jahrelang versucht mit Tabletten, aber richtig geholfen hat wohl nichts. Kann doch sein dass es einen Arzt gibt der mit Dir doch noch ein gutes Medikament für Dich findet. Musst ja keine Massen an Pillen schlucken, aber ein bisschen was zur Unterstützung wäre evtl doch ganz gut.lg und gute Besserung

moren

Oh, sehe grade der Post ist schon fast n Jahr alt. Sorry, ich bin neu hier unnd habs nich gemerkt!lg

30.01.2010 15:44 • #17

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